Hallo und Willkommen, BMW-Love!
Mir erging es ähnlich, als ich erfuhr, was es mit dem Fertigfutter so auf sich hatte. Darum kann ich Deine "Ungeduld" total gut verstehen, ich wollte auch sofort aktiv werden und habe mir diverse Sachen zugelegt, unter anderem auch ein sehr gutes Buch, was ich immer wieder nur sehr empfehlen kann (Natural Cat Food). Trotzdem braucht man für die Futterumstellung total viel Geduld und Zeit. Und ich habe in meinem Wahn einige Dinge angeschafft, die man nicht unbedingt braucht.
Zuerst mal würde ich vorschlagen, dass Du langsam aber sicher, und vor allem konsequent, auf Nassfutter umstellst. Katzen sind da sehr eigenwillig und müssen manchmal ausgetrickst werden. Je älter, desto schwieriger, denke ich.
Als Tipps für die Umstellung: TroFu mit Wasser aufweichen (einige fressen das dann allerdings auch gar nicht mehr), Nassfutter mit Trofubrösel garnieren, konsequent eine Mahlzeit am Tag umstellen auf nass, dabei dann aber auch wirklich kein "Pardon" kennen, auch wenn die Katze jammert.
Ich persönlich finde TroFu total ungeeignet als Haupternährung. Ich weiß, einige sehen das anders, aber ich bin der festen Überzeugung, dass Katzen den Wasserverlust nicht ausgleichen können, weil sie nicht genug trinken. Habe mal den Test gemacht, wie viel Wasser von TroFu "verschluckt" wird. Es gibt einen extra Thread, wo das diskutiert wird.
Wenn Du die Umstellung auf Nassfutter gemacht hast, kannst du langsam anfangen, 20% roh zu füttern. Da würde ich mir gar keine großen Umstände machen. Einfach mal rohes Fleisch mitbringen, Rind oder Pute ist da immer gut.
Klein schneiden (größtens Maus-groß, gerne auch wolfen), evtl. anfangs überbrühen, wieder Trofu drüberbröseln, regelmäßig anbieten. Dabei beachten, dass mind. 5 Stunden zwischen Rohfutter und Fertigfutter liegen, weil die Verdauungszeiten im Magen unterschiedlich sind. Sonst gibt es gerne mal Verdauungsprobleme.
Ich hab damals zur Barf-Einführung immer die "Kaffee-Pute" gegeben, also Pute zur Kaffeezeit (16:00), nebenher morgens und nachts Nassfutter. Irgendwann fordern die Katzen das dann auch ein.
Schließlich habe ich komplett auf 100% Barf umgestellt und ich bin begeistert von den Miezen.
Ich bereite die Rezepte zu, wie von mir beschrieben in den Threads. Eine Katze bekommt zwei Eintagsküken am Abend, die zweite frisst sie leider nicht.
Jetzt noch mal kurz zu Deinen Fragen:
Meine Katze "Minka" frisst bisdato ausschließlich Trocken futter, habe zuvor alles mögliche an Nass Futter ausprobiert (natürlich nur hochwertiges, soweit es nach vollziehbar war...)- ohne Erfolg
Wie gesagt, Konsequenz ist alles. Katzen können einen ganz schön erziehen. Beim Futter sollte man sie da etwas energischer ignorieren. Dazu gibt es in der Futterecke (Nassfutter) auch jede Menge Tipps, glaub ich. Einige Kniffe hab ich oben schon erwähnt.
dann las ich was von Gerfiergetrocknetem Barf - wie wertvoll ist dies an zu sehen? Kann man das als Dauerfutter geben oder nur Notfall wie Urlaub ect?
Das kenn ich nun nicht. Wie sieht das aus? Ist das fertig supplementiert? So ohne weitere Infos kann ich dazu nichts sagen. Ich habe für meine gefriergetrocknete Leckerlies, die sind der allergrößte Hit.
Ist es überhaupt möglich meine Katze auf Barf umzustellen??
Ich bin ja der Meinung, dass es möglich ist, fast jede Katze umzustellen. Bei manchen muss man wahrscheinlich um einiges konsequenter sein, als bei anderen. Bald zieht bei mir eine Oma-Katze ein, die 10 Jahre und mehr kein Rohfleisch gesehen hat. Frag mich dann noch mal...
Wenn ja wie gehe ich es am sinnvollsten an? Sie ist wahnsinnig horklig... naja gekochten Schinken nimmt sie manchmal an...
S. o.: Ich würde erst auf Nass umstellen und dann einmal am Tag roh einführen. Dann hast du auch genug Zeit, Dich einzulesen. Gekochten Schinken und sonstiges gewürztes Fleisch würde ich nicht geben. Fleischsnacks immer roh oder überbrüht, ungewürzt (!!) und nicht vom Schwein. Die Mühe mit dem Kochen würde ich mir auch nicht machen, solange Du die üblichen Hygienemassnahmen bei der Fleischzubereitung beachtest. Rohes Fleisch macht die Magensäure eh agressiver, so dass es die natürliche Abwehr stärkt.
Wie ist es mit den Supplimenten? Gibts da ne Mischung die man dann nur noch unters Futter gibt oder muß man sämtliche Zusätze selbst zusanmmen stellen?
Ich stelle meine Suppis immer selbst zusammen. Es gibt sowas wie Easy Barf, allerdings ist mir das nicht geheuer, da ich gerne mal die Suppis wechsel, um auch da Abwechslung rein zu bringen. Außerdem muss man bei Easy Barf meines Wissens nach auch noch was dazu tun. Dann kann ich auch gleich selber mischen und weiß dann genau, was drin ist. Ich bin da aber auch etwas pingelig, weil ich eine Allergiekatze habe, die auf einige Sachen allergisch reagiert. Deswegen halte ich mich von Fertigmischungen fern. Wahrscheinlich ist es für Einsteiger total praktisch. weil es einfacher ist.
Wird das Fleisch beim barfen gründsätzlich nie gekocht?
Es gibt auch sowas wie Kochbarf, aber dann sollte es eigentlich nicht mehr Barf heißen, da das "übersetzt" "Biologisch artgerechtes rohes Futter" bzw. "Bones and raw foods" heißt. Katzen kochen ihre Mäuse und Vögel auch nicht, ich sehe darin also keinen Sinn, es sei denn, man will sie daran erstmal gewöhnen und sie fressen es nicht anders. Mit rohem Fleisch können Katzen als reine Fleischfresser einfach mehr anfangen.
Wie gesagt hab gestern im TV nen Bericht gesehen, wo unter andrem berichtet wurde, das Tierärzte von Futterfirmen finanziert werden, wenn sie sich verpflichten ihr Leben lang dieses Futter an Mann zu bringen, was nach Untersuchungen nach nicht Katzengerecht ist...
Mich würde interessieren, was das für eine großartige Sendung war.
Schön, dass darüber endlich mal berichtet wird...
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei der Umstellung und falls noch weitere Fragen auftauchen, immer her damit.