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Tierheimerfahrungen

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Minusch

Re: Tierheimerfahrungen

Beitrag von Minusch » 30.12.2010 19:08

3 meiner 4 Miezen sind aus dem TH Bremerhaven und ich habe durch die Bank nur negative Erfahrungen gemacht.

Maya und Jerry holte ich vor 9 Jahren. Damals bin ich hin, weil ich seit ein paar Monaten hier im Haus lebte und für mich klar war, dass ich 2 Katzen möchte.
Also Tiertransporter von meinen Eltern geschnappt und dann hin da.
Damals war es dort noch so, dass die mehrere Räume hatten. Also wurde eine (unfreundliche) Frau abgestellt, um mit uns durch die Räume zu gehen, die dann auch sichtlich genervt war, dass ich mich innerhalb von 3 Sekunden nicht "mal eben" entscheiden konnte.
Wollte eigentlich zwei ältere Tier, aber fand irgendwie keine.
Hätte alle mitnehmen können, aber der Funke sprang nicht richtig über, ihr wisst bestimmt, was ich meine.
Sind dann eigentlich nur so noch zu den Kleinen rein und dann war dort Jerry - Liebe auf dem ersten Blick.
Sie war ein halbes Jahr alt und war bei den Kleinen drinnen, weil ihr kurz vorher das Bein vorne amputiert wurde.
Während ich mich vor sie kniete und sie streichelte sprang mir eine große super-verschmuste schwarze Katze auf den Schoß - das war Maya.
Die Frau meinte, dass Maya sich Jerry praktisch dort als Pflegemutter angenommen hatte und die beiden nur zusammen weggehen.

Tja, das passte wie die Faust aufs Auge und ich nahm die beiden Stinker mit. =)

Jerry fraß die ersten Tage nicht und ich rief beim TH an, ob die Tipps für mich haben. Einzige Antwort (und in was für nem Ton..das vergesse ich echt nicht): "Wenn die Behinderte nicht frisst, dann bringen Sie sie halt wieder her!"
Ich dachte echt nur so "Arschlöcher" und habe dann Putenfleisch angegart, wo sie ein wenig von fraß.
Nachdem sie erstmal auf den Geschmack gekommen war gab es keine Probleme mehr.
Die Beiden waren nach ein paar Tagen so, als wenn sie hier schon immer gelebt hätten.
Waren voller Würmer und nicht ausreichend geimpft, wie mein TA mir sagte (und man kauft die dort schließlich als geimpft und entwurmt) - das habe ich dann selbst bezahlt, um mich nicht noch mal mit dem Scheißladen auseinanderzusetzen zu müssen.

So, dann hatte ich ein Jahr später Lucy von einer ganz lieben Frau, die sich ehrenamtlich um Notfellchen kümmerte und Shadow zwei Jahre später von privat.
Das war die ursprüngliche Viererbande.
Lucy wurde ja leider im Februar eingeschläfert, so dass ich dann im Juni wieder ins selbe TH ging, um einen Kumpel für den Dicken zu holen. Genaueres dazu steht ja in meinem "Zusammenführungs-Thread".
Ich ging in genau das selbe Heim, weil das mit meinen beiden Miezen ja schon 9 Jahre her war, ich dachte dass sich da eventuell was geändert hätte (lol, wie naiv) und ich wollte halt auch einer Tierheimkatze ein schönes zu Hause geben.

Gut, ich da im Juni hin.
Die jungen Mädels, die mittlerweile dort arbeiten sind supernett, also da kann man echt nichts sagen.
Ich suchte mir also ein schwarzes abgemagertes Etwas aus, was sich flehend an mein Bein hing und vor sich hinquietschte.
Die Katzen waren da übrigens alle sehr, sehr dürre und es gab dort keine Alten. Ihr könnt euch sicherlich denken, was ich so unterschwellig in den Raum werfe..
Da ich wissen wollte, ob das Katerchen FIV oder Leukose hat, ließ ich ihn testen. Das dauerte dann noch ein paar Wochen.
Dann kam er zu mir nach Hause.
Er war voller Würmer, so dass er mehrere Wurmkuren brauchte und war auch nicht ausreichend geimpft, so dass ich ihn einmal nachimpfen musste.
Ich hatte mit dem Test 120 Euro für ihn beim TH bezahlt und war tierisch angeätzt.
Dazu kam aus meiner Tasche dann noch 3 Wurmkuren, dann eine Nachimpfe und er hatte Ohrmilben und ich musste alle meine Miezen mitbehandeln. *hmpf*
Am liebsten wäre ich hin und hätte eine Bombe in den Laden geworfen.
Ich habe 8!! Wochen auf dem Impfpass gewartet, da man den komischerweise nicht gleich mitbekommt und hatte für den FIV und Leukose Test nur eine Quittung, so dass mein TA sagte:
"Mensch, lass dir davon unbedingt mal die Bestätigung schicken, damit wir auch wirklich sicher sind, dass die das gemacht haben".
3!! Monate hat es gedauert, bis die das endlich gebacken bekommen hatten mir diese Bestätigung von deren TA zu schicken.
Habe von denen 20 Euro erstattet bekommen, die ich auch ohne schlechtes Gewissen behielt.
Bei jedem anderen Verein hätte ich gesagt, dass die das behalten sollen.
Angeblich dauerte es so lange (habe zwischendurch ja immer Stunk am Telefon gemacht), da deren TA im Urlaub war.
Habe den angerufen und da hatte keiner Urlaub - soviel dazu..

Ach ja, mir wurden auch keine Fragen gestellt, wie ich so lebe usw.
Hätte ich das nicht von mir aus erzählt, hätten die gar nichts über mich gewusst, bzw wo die Tiere denn hinkommen.

Tja, das waren meine TH-Erfahrungen. :roll:

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Re: Tierheimerfahrungen

Beitrag von Bettyjockebina » 31.12.2010 08:58

An dieser Stelle kann ich ja endlich mal ein RIESENLOB für die Wendland - Tierhilfe loslassen! Da leben verschiedene Tiere, auch ein Schaf, mehrere Hunde, zwei fette Schweine und mindestens 200 Katzen auf einem alten Bauernhof. Der Hof wurde so umgebaut, dass die Tiere drin im Haus und in den Nebengebäuden und auch draußen leben können. Natürlich unterteilt, damit die Tiere nicht in zu großen Horden zusammen leben müssen. Es gibt in den Außenräumen alte Sofas, Kratzbäume, Spielzeug und auch Wärmelampen an verschiedenen Plätzen. Die Tiere sind durch Klarsicht - Hartplastik vor Zugluft und Regen geschützt.
Es gibt eine Quarantänestation in der neue und kranke Tiere direkt bei den Betreuern sind und gepflegt werden. In den Innenräumen der Katzengehege hört man leise Radio und regelmäßig werden die Tiere gestreichelt und mit persönlicher Ansprache bedacht. Die Leute, die dort arbeiten tun dies mit einem enormen, persönlichen Aufwand. Sie sind immer bereit zu helfen und mit anderen Landkreisen, zu gegenseitigem Nutzen zusammen zu arbeiten.
Ich habe keine Ahnung, wie die Leiterin des Tierheims es schafft, seit über 2 Jahren im Tierheim zu leben, nicht in ihrem zuhause, damit die Tiere auch nachts nicht allein sind und eingehende Notrufe jederzeit angenommen werden können.
Sie ist eine absolut bemerkenswerte Person und stellt das Wohl der Tiere absolut über ihr eigenes (was ich manchmal Besorgnis erregend finde)!
Wann immer ich ein Katzentier eingefangen habe, lässt sie es anstandslos beim TA untersuchen, kastrieren, entwurmen und gegen Läuse und Flöhe behandeln. Immer.
So sollte ein Tierheim geführt werden. Kompetent, öffentlichkeitswirksam und freundlich und energisch!
Hut ab vor diesem Tierheim und allen Leuten, die sich dort engagieren.

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