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Wuermer und Floehe

Alles zum Thema Parasiten bei Katzen
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Schlumpfine
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Würmer und Flöhe

Beitrag von Schlumpfine » 31.01.2010 14:01

Ich hab hier aus einem Skript ein paar interessante Stellen:


4.1.1 Infektion durch den Spulwurm (Ascaris lumbricoides)

Der Entwicklungszyklus eines parasitischen Nematoden wird am Beispiel des Spulwurms
(Ascaris lumbricoides) exemplarisch gezeigt:
• Die Eier werden mit dem Kot ausgeschieden.
• In feuchten Böden erfolgt die Entwicklung im Ei bis zum infektiösen L2-Stadium.
• Die Eier mit dem L2-Stadium werden mit der Nahrung aufgenommen und passieren den
Magen bevor das L2-Stadium im Dünndarm schlüpft.• Die L2-Larven durchdringen die Darmwand und wandern in der Blutbahn zur Leber, wo sie sich zum L3-Stadium entwickeln. Von dort aus gelangen die L3-Larven zur Lunge
und häuten sich zum L4-Stadium. Über die Bronchien gelangen die L4-Larven in den
Rachen, werden abgeschluckt und werden zurück in den Darm transportiert (Migrationsphase).
• Im Darm reifen die L4-Larven zu den geschlechtsreifen Erwachsenen (? und ?) heran.
• Der ?-Spulwurm legt bis zu 200 000 Eier am Tag.
• Beim Menschen sind ungefähr 22% der Weltbevölkerung
vom Spulwurm befallen. Ungefähr 0.8% aller Erkrankungen enden mit dem Tod, z.B. durch Darmverschluss.

Aber die Tierchen haben dennoch ihren Sinn In der Natur:

Während der Räuber seine Beute immer tötet, ist dieses beim Parasit häufig nicht der Fall. In
vielen Fällen ist es für den Parasiten günstiger, dass der Wirt als gleichmäßig fließende Nährstoffquelle
erhalten bleibt. Auch wenn ein Parasit für das befallene Individuum lästig, wenn
nicht sogar lebensgefährlich ist, hat er folgende wichtige Funktionen im Naturhaushalt:
(1) Regulation der Populationsdichte eines Wirtes auf der Ökosystemebene. Auf diese Weise
wird verhindert, die Wirtspopulation ihren eigenen Nahrungsvorrat und ihr Habitat vernichtet.
(2) Erzeugen eines Selektionsdruckes auf der Populationsebene. Immun- und Anpassungsreaktionen
zwingen zur Weiterentwicklung der Arten. Die Ko-Evolution von Wirt und
Parasiten haben die vorhandenen Artenvielfalt erzwungen.
(3) Entwicklung des Immunsystems auf der Ebene der Individualentwicklung. Ohne die Auseinandersetzung
mit Krankheitserregern, insbesondere in der Kindheit kann sich das
Immunsystem von Menschen und Tieren nicht entwickeln.

____________________________________________________________________________________________

Wie ihr wisst mache ich ja die Ausbildung zur THP.
Dort hatten wir auch das liebe Thema Würmer und Parasiten.

Also Wenn die Würmer schon hinten herauskommen, dann ist schon Alarmstufe Rot, dann ist das Tier nämlich bis zum Platzen voll mit Würmern. Das Schlimme an Würmern ist, Sie nehmen der Katze die Nährsthoffe aus dem Fressen weg.
Sie setzen sich in die Darmwände und blockieren die Nahrungsaufnahme. Das Tier wirkt dadurch oft etwas Matt und vom Fell her stumpf. Das aber auch nur wenn schon enorm viel Würmer da sind.

So und nun eine Erkenntnis, die mich persönlich ein wenig getroffen hat. Ich dachte immer es gibt Wurm freie Tiere.
Auch grad für mich als Züchterin dachte ich immer.. Okay ... Mutter und Papa sind entwurmt, Babys natürlich auch... ergo habe ich Wurmfreie Tiere.

Allerdings ist es so, das wenn einmal Würmer da waren (die durchaus bei regelmäßiger Entwurmung unbemerkt bleiben können), kann es sein das sich Wurmlarven in den inneren Organen festgesetzt haben und abgekapselt sind. Dort können Sie Jahre ruhen und quasi schlafen. Nun hat das Tier Stress, durch Umzug, neue Katzenfreundin, Tierarztbesuch, etc. durch diesen ausgelöst können die Larven sich lösen und in den Darm wandern ... dort schlüpfen sie und schwups hat man wieder einen Wurmbefall. Auch können die Würmer von der Mutter über die Milch an die Welpen weitergegeben werden. Viele neue Besitzer denken dann, oh meine katze frißt gut und hat deshalb ein gut genährtes Bäuchlein... dabei sind das alles Würmer.

Meine Tierärztin meinte sogar das der Wurmbefall beim Menschen gerade bei Kindern gestiegen ist, da die Tiere mit ins Bett dürfen und eher wie Familienangehörige und Freunde behandelt werden als wie Tiere. (ist ja auch irgendwo was wahres drann.) ;)

Von daher empfiehlt sich eine regelmäßige Entwurmung auch bei Wohnungkatzen
Das sind schon gemeine Viecher diese Würmer...

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Flöhe

Beitrag von Schlumpfine » 31.01.2010 14:07

Da der Floh, der Überträger des Bandwurms ist, hier auch eine nützliche Information über den Floh!

Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen die Flöhe in ihrer Jugendzeit, entweder als Ei, Puppe oder Larve.

Daher ist der größte Teil einer Flohpopulation noch nicht erwachsen. Erst als Erwachsene suchen die Flöhe ihr Opfer (Katzen und Hunde) um dort ihr Blutmahl zu nehmen.

Am besten tötet man die Flöhe noch in ihrer Jugend. Die Flöhe sind nicht nur am Haustier, sondern auch im Garten, Hof und in der Wohnung und müssen an allen Orten bekämpft werden. Flöhe verursachen nicht nur juckende Bisse sondern, übertragen auch viele Krankheiten, z.B. Typhus oder andere Parasiten z.B. Bandwürmer.

Im 14. Jahrhundert starben 25% der Bevölkerung an durch Flöhe übertragenen Krankheiten, z.B. Pest. Der verbreitetste Floh ist der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) der auch andere Tiere wie Hunde befällt. Aus einem weiblichen Floh können bei guten Bedingen in einer Saison 30.000 Nachkommen entstehen.

Der größte Fehler ist es zu warten bis es brennt und eine Flohplage über einen kommt. Viele Millionen Jahre Überlebenskampf haben den Floh zu einem Überlebenskünstler gemacht, gegen den der Mensch nie gewinnt, sondern nur durch ständige Wachsamkeit die Zahl der Gegner niedrig halten kann.

Der Feind: Es gibt über 2.500 Floharten. Flöhe sind etwa 1-2 mm lang, flügellos, flach, rotbraun bis braun-schwarz und eine harte Schale. Die Schale ist so hart, daß ein Floh nicht wie andere Insekten totgeschlagen werden kann. Die Beine und der Körper ist mit rückwärts gerichteten Borsten besetzt. Flöhe haben Krallen an den Enden an jeder der 6 Beine. Mit diesen Krallen kann sich der Floh an Säugetieren festklammern. Da der Floh flach ist, kann er problemlos zwischen den Haaren seines Wirtes umherspazieren. Der Floh hat zwei einfache Augen und zwei kurze Fühler. Der Floh springt ohne Probleme 40 cm. Flöhe können 100 mal schneller beschleunigen, als ein Rennwagen. Mit dem sägezahnartigen, nadelförmigen Kiefer schneiden sie sich einen Weg durch die Haut um das Blut der Säugetiere zu trinken. Flöhe trinken etwa das 15-fache ihres Körpergewichtes an Blut. Säugetiere locken die Flöhe durch Wärme, Bewegung und Kohlendioxid an.



Der Floh-Lebenszyklus

Der Lebenszyklus des Flohs besteht aus vier Zyklen: Ei, Larve Puppe und der erwachsene Floh. Die weiblichen Flöhe legen Eier, aus den Eiern schlüpfen die Larven und die Larven spinnen einen Kokon, aus dieser Puppe schlüpft ein junger sehr hungriger Floh. Die Flohsaison ist April bis September.

Der erwachsene Floh braucht Blut um zu überleben, daher beißt er Säugetiere. Mit einer Mahlzeit ist er in der Lage bis zu 2 Monate ohne eine neue Mahlzeit zu überleben. Aber der Floh sucht sich am liebsten einen Wirt, bei dem er den Rest seines Lebens verbringen kann.

Ein weiblicher Floh legt zwischen 20 und 50 Eier am Tag und lebt etwa 4 Monate. Im Schnitt legt ein weiblicher Floh etwa 2.000 Eier. 2 von 3 Flöhen sind weiblich.

Wenn die Umwelt optimale Bedingungen bietet, schlüpfen aus den Eiern schon nach zwei Tagen die Larven, sind die Bedingungen schlecht kann es auch zwei Wochen dauern. Gute Bedingungen sind 19º C bis 32º C und eine Luftfeuchtigkeit von 75%-85%, über 35° C sterben die Eier ab unter 5° C schlüpfen diese nicht können aber über ein Jahr auf bessere Bedingungen warten. Die Floheier sind sehr klein und weiß und mit dem Auge kaum zu sehen. Die braunen Eier auf den Haustieren sind keine Floheier sondern, nur der Flohkot aus den Resten der Blutmahlzeit.

Das Stadium der Larve dauert zwischen einer und zwei Wochen. In dieser Zeit ernährt sich die Larve von dem organischen Material, das sich überall findet: z.B. Krümel und Hautschuppen. Zum Verpuppen ziehen sie sich die Larven in dunkle, ruhige und feuchte Stellen zurück, z.B. unter Möbel, zwischen Polsterkissen und Fußleisten.

Die Larve stirbt wie die Eier ab 35° C. Die verpuppte Larve hat nun eine harte Schale in der sie sich in den erwachsenen Floh verwandelt. Das Stadium der Puppe dauert etwa zwei Wochen bis zu 6 Monaten, je nach Bedingungen. In diesem Stadium ist der Floh am schwersten zu töten. Wenn der Floh in der Puppe erwachsen ist, wartet er auf Signale von draußen um zu schlüpfen. Ein Signal ist z.B. ein Luftzug in der Nähe der Puppe, innerhalb von Sekundenbruchteilen schlüpft der Floh.

Je nach Umweltbedingungen kann die Dauer vom Ei zum frischgeschlüpften Floh zwischen 3 Wochen und 6 Monaten liegen. Gute Bedingungen sind Haustiere, Teppich, Gras, Möbel, Wärme und Feuchtigkeit. Sollten über einen längeren Zeitraum die Bedingungen gut sein, so kann die Flohplage biblische Dimensionen annehmen.



Der Flohbiß

Nach einem Flohbiß fängt die Bißstelle an zu jucken und wird rot. Oft sind die Bißstellen in Gruppen zu 3-4 Bissen an Beinen, Armen, Schultern und am Bauch. Flöhe bevorzugen bestimmte Menschen und besonders Kinder. Kinder werden oft Opfer von Flöhen, da diese länger und öfter mit ihren Haustieren spielen und der Kontakt enger wird. Trotz Jucken sollte man sich nicht kratzen um Sekundärinfektionen zu vermeiden.

Bei Verdacht auf eine solche Infektion muß man seinen Arzt aufsuchen.

Weiter kann der Flohbiß allergische Reaktionen auslösen.





Anzeichen für Flöhe


* Das Haustier kratzt sich und fühlt sich unwohl.

* Dunkle kleine Stellen auf der Haut.

* Stellenweise Haarverlust.

* Salz und Pfeffer (Floheier und Flohkot) auf der Schlafdecke oder im Fell



Flohmythen

Flöhe sind ungefährlich für Tiere:

Falsch: Flohbefall kann insbesondere junge Tiere sehr schwächen, auch können Flöhe Parasiten übertragen.

* Flöhe beißen nur Katzen und Hunde

Falsch: Flöhe mögen auch das Blut von Menschen

* Flöhe sterben schnell ohne ihre Blutmahlzeit

Falsch: Flöhe Können viele Wochen ohne Nahrung überleben .

* Der häufigste Floh ist der Hundefloh

Falsch: Der Katzenfloh ist der häufigste, er mag auch Hunde, Ratten und Menschen

* Flöhe können nur im warmen Klima oder im Sommer überleben.

Falsch: Flöhe fühlen sich in unseren Wohnungen das ganze Jahr über wohl.



Die Spitze des Floheisberges

Wenn man einen Floh im Teppich sieht, so sieht man nur einen Bruchteil eines viel größeren Problems. Man sieht nur einige der erwachsenen Flöhe, vielleicht max. 1 % der gesamten Population. Einem erwachsenem Floh steht die 20-fache Menge an Eiern, Larven und Puppen gegenüber.

Die Population unterteilt sich etwa in 50 % Eier, 35 % Larven, 10 % Puppen und 5 Prozent Flöhe. Früher oder später folgen dem entdeckten Floh 20 junge, hungrige und blutsaugende Flöhe.

Die verschiedenen Stadien des Flohs finden sich im Umfeld des Haustieres. Wenn ein Floh Eier legt, so bleiben diese nur einige Minute in den Haaren des Haustieres und fallen dann zu Boden. Am Schlafplatz des Haustieres finden sich daher die meisten Floheier.

Weitere Eier finden sich entlang des Weges, den das Haustier am liebsten nimmt. Daher muß man zur Bekämpfung der Flöhe all die Plätze kennen, an denen sich das Haustier am längsten aushält.

* Das Haustier sollte sich bester Gesundheit erfreuen und gute Nahrung bekommen, kranke oder schlecht ernährte Haustiere riechen für Flöhe besonders attraktiv.

* Der Kampf gegen die Flöhe muß an allen Fronten stattfinden: Am Haustier und im Haus.

* Da sich die Flohpopulation in allen vier Stadien befindet, müssen alle Stadien bekämpft werden.

* Im Haus verstecken sich die Larven in Ritzen von Möbeln, Fußböden, Fußleisten und zwischen Polstern. Im Freien verstecken sich die Flöhe gerne unter Büschen, Sträucher und im Gras.

* Da ein Luftzug die erwachsenen Flöhe aus ihrem Kokon schlüpfen läßt, ist Staubsaugen ein gutes Mittel um die Flöhe schlüpfen zu lassen und direkt einzusaugen. Dadurch wird die Zahl der schlupffähigen Flöhe erheblich reduziert. Die Eier, Larven, Puppen und Flöhe befinden sich jetzt im Staubsaugerbeutel, der jetzt schnellstens entsorgt gehört.



Wie bekommt man die Flohplage unter Kontrolle ?



Vorbeugung

Die Haustiere sollten ständig kontrolliert werden, damit man einen ständigen Überblick über die Flohpopulation hat. Dazu eignet sich ein Flohkamm.

Vitamin B1, das sich z.B. in Bierhefe befindet, kann der Nahrung in kleinen Mengen beigesetzt werden, da Flöhe (auch Zecken) B1 nicht mögen und so behandelte Tiere weniger häufig angesprungen werden.

Die große Flohplage

Bringt das Haustier erstmals Flöhe mit nach hause verhindert sofortige Flohbekämpfung die Ausbreitung im Haus. Blieb ein Befall längerer Zeit unerkannt, muß der gesamte Wohnbereich mitbehandelt werden, da er mit Floheiern und Larven verseucht ist.

Die Möbel, Teppich und der Schlafplatz können mit Dampf gereinigt werden, der Dampf tötet die erwachsenen Flöhe, Larven und vernichtet einen Teil der Nahrungsgrundlage der Larven.

Die Feuchtigkeit und die Restwärme ist aber auch eine gute Umwelt für die Floheier, so daß nach etwa zwei Tagen die neuen Larven schlüpfen. Daher sollte die Dampfreinigung mehrmals im Abstand von zwei Tagen wiederholt werden. Statt dessen oder zusätzlich reduziert häufiges Staubsaugen die Floheier und Larven.

Das tägliche Saugen ist eine der wichtigsten Tätigkeiten für mindestens eine Woche. So werden gerade die neugeschlüpften Larven und die überlebenden Flöhe erwischt. Alle Ecken und Nischen müssen ordentlich gesaugt werden, da die Flöhe an diesen Stellen gerne ihre Eier ablegen.

Die Staubsaugerbeutel sollten nach dem Saugen nicht im Staubsauger bleiben; entweder wird dieser durch einen neuen ersetzt oder der alte wird in einen Plastikbeutel gesteckt und in der Gefriertruhe gefroren um die eingesaugten Flöhe zu töten.

Die Decken auf denen die Haustiere schlafen sollten oft gewaschen werden. Bei besonders starken Flohbefall kann zusätzlich Flohpulver zur Umgebungsbehandlung eingesetzt werden. Die neueren Mittel zur Behandlung der Tiere (Frontline, Advantage u.a.) sind aber so wirksam, daß sie die Flohplage meist ohne diese zusätzliche Umgebungsbehandlung vernichten. Insektentötende Seifen können zum Reinigen von Decken, Teppichen und Schlafplätzen an besonders stark befallenen Stellen benutzt werden führt aber zur Dauerbelastung des Wohnbereiches mit diesen Chemikalien und ist in der Regel nicht notwendig.

Tips zum Kämmen

Damit das Kämmen seine gewünschte Wirkung zeigt, sollte man einen guten Flohkamm benutzen. Der Flohkamm ist ein feinzahniger Kamm und ist in Haustiergeschäften erhältlich. Anschließend klopft man den Kamm auf einem feuchten weißen Papier. Schwarze Krümel, die bei Kontakt mit Wasser feucht werden sind Flohkot und damit ein Hinweis auf Flohbefall.

Die gefangen Flöhe sollten auf keinen Fall mit den Fingern zerquetscht werden, da die Flöhe selbst Parasiten und Krankheitserreger beherbergen.



Chemische Flohmittel

Ältere Mittel :

Pyrethroide:

Basis sind die Pyrethroide aus Chrysanthemen, sie werden so oder ähnlich auch synthetisch hergestellt. Die chemisch hergestellten Pyrethroide sind aber in Verruf geraten. Langdauernde Exposition auch in geringer Dosierung soll schwerwiegende Schäden verursachen. Deshalb kann diese Substanzgruppe von uns nicht empfohlen werden.

Diese Gifte sind Kontaktgifte und wirken auf das Nervensystem. In dem Nervensystem wird die Funktion von Acetylcholinesterase (AchE) gehemmt. AchE zersetzt Acetylcholin (Ach). Ach wird für die Erregung in den Synapsen gebraucht.

Durch die Verhinderung des Abbaues von Ach bleibt die Nervenzelle in Dauererregung und führt zum Tod des Flohs.

Für Menschen sind diese bei weitem nicht so giftig wie für die erwachsenen Flöhe. Die Pyrethroide wirken nicht bei Floheiern, Larven und Puppen.



Carbamate:

Dieses Gift wirkt wie die Pyrethroide, ist aber wirkungsvoller und trotzdem noch relativ ungefährlich für Säugetiere.



Organophosphate:

Diese sehr wirksamen AchE-Blocker wirken nicht nur bei Insekten sondern sind auch für Säugetiere sehr gefährlich, daher sollten sie nicht mehr eingesetzt werden. Aus dieser Substanzgruppe kommt auch E 605 und verschiedene Kampfgase.



Gezielte Flohbekämpfung mit modernen Mitteln

Fibronil (Front line):

Wirkt selektiv auf den Nervenstoffwechsel von Flöhen und Zecken und nicht auf den der Säugetiere (Haustier, Mensch). Als Spray (besser) oder Spot on (praktischer) Präparat angewendet lagert sich die Substanz in den Talgdrüsen des behandelten Haustieres ab, von wo es bis zu 3 Monate lang abgegeben wird und Flöhe abtötet. Die Substanz gelangt dabei nicht in den Körper.

Selamectin (Stronghold):

Auch diese Substanz wirkt auf den Stoffwechsel von Botenstoffen der zu bekämpfenden Parasiten allerdings an einem anderen Ort als Fibronil. Sie wirkt auf Flöhe, Milben und viele Endoparasiten (Würmer, auch Herzwurm). Ein Tropfen auf die Haut wirkt etwa 4 Wochen.

Imidaclopramide (Advantage):

Wirkt ähnlich wie Frontline als Spot on Präparat für etwa 4 Wochen zuverlässig gegen Flöhe.

Insektenwachstumsregulatoren (IGR's-Insect growth regulators):

Ein IGR (Luferon) Handelsname Program wird in Form von Tabletten oder flüssig Katzen und Hunden oral verabreicht. Einmal im Monat verabreicht sterilisiert es die weiblichen Flöhe auf dem Haustier und verhindert die Vermehrung der Flöhe. Die Antibabypille für Flöhe also.

Dieses Mittel ist sinnvoll um das Einschleppen von Flöhen zu verhindern besonders wenn zahlreiche Haustiere gehalten werden und die Fohbekämpfung sonst unübersichtlich wird.



Flohpulver zur Umgebungsbehandlung:

Einige Flohpulver sind Silikatpulver, die mit chemischen Zusätzen versetzt sind. Diese trocken die Flöhe innerhalb einiger Tage aus. Nach einigen Tagen werden die gepulverten Stellen mit dem Staubsauger gereinigt.

Das Flohpulver braucht i.R. nur einmal im Jahr benutzt werden, vorzugsweise im Frühling. Beim Einsatz dieser Pulver ist eine Staubmaske zu tragen; Kinder und die Haustiere müssen ferngehalten werden. Bevor der Raum betreten werden kann muß sich das Pulver abgesetzt haben.



Gesundheitliche Schäden durch Flohmittel:

Die meisten älteren Flohmittel beinhalten nervenschädigende Gifte, ähnlich denen in chemischen Kampfstoffen. Die akuten Symptome sind: Nervosität, Sehstörungen, Zuckungen und Übelkeit. Allerdings ist die für die Flohbekämpfung ausreichende Dosis für den Menschen i.d.R. unschädlich.

Kinder sind aber besonders gefährdet, da sie länger und öfter mit den Haustieren spielen und sich das Gehirn noch entwickelt.

Flohmittel der neueren Generation wie Frontline, Advantage, Stronghold oder Program haben einen anderen Wirkmechanismus und sind nach derzeitigem Kenntnisstand gesundheitlich für den Menschen weit weniger bedenklich, in der Flohbekämpfung aber wesentlich wirksamer als die meisten alten Mittel.

agnetae

Beitrag von agnetae » 31.01.2010 18:45

das ist ja super interessant, vielen dank ich habe die beiden themenbereiche hier jetzt grade verschlungen, das klärt so ziemlich alle meiner fragen - dankeschön euch beiden! wusste gar nicht, dass so viele verschiedene wurmarten gibt und auch nicht soviele bekämpfungsmittel für die flöhe, jetzt gilt es nur noch das beste herauszupicken wenn ich das brauchen sollte.
lg susann mit joschi, rojito, momo und norik

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Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von Bettyjockebina » 23.10.2010 09:47

Hallo liebe Fachfrauen!
Ist das wahr, dass man im Herbst und Winter weniger tun muss gegen Flöhe und Zecken? Bisher habe ich meine Katzen immer nur von Frühjahr (wenn es langsam warm wurde) bis Spätherbst behandelt. Hatte ich da immer einfach Glück, dass hier keine Flöhe aufgetaucht sind, oder ist das normal?

@Schlumpfine! Zur Entwurmung habe ich auch noch einie Frage. Ich war jetzt gerade ziemlich verwirrt, weil ich von meinem TA immer Milbemax Tbl. gekauft habe. Die wirken sowohl gegen alle möglichen Würmer als auch gegen Milben. Die Tbl bekamen sie entsprechend ihrem Gewicht einmal. Fertig. Dann erst nach 3 Monaten wieder.
Du hast mir jedoch gesagt, dass es wichtig ist die Katzen in einem bestimmten Abstand mehrmals zu entwurmen, damit auch alle Stadien der Würmer erwischt werden.
Mein Tierarzt sagt, dass ist bei Milbemax nicht nötig. Wenn man zu oft und zu viel entwurmt schädigt man mit den relativ starken Mitteln auch Magen und Darm der Katzen. Ich habe ihn ganz konkret danach gefragt und er hat sehr entschieden darauf geantwortet...

Ist die Vorgehensweise bei verschiedenen Medikamenten zur Entwurmung unterschiedlich? Oder teilen sich da mal wieder die Meinungen, Schlumpfine? :kratz:

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Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von Schlumpfine » 23.10.2010 09:59

Unterschiedliche Mittel haben tatsächlich unterschiedliche Wirkungsweisen.

Meine Tierärzte nehmen bei jungen Katzen Balmint oder Panacur, die jedoch mitunter nicht alle Würmer abdecken.
Aber bei jungen Katzen offensichtlich ausreichend. Und da entwurmt man alle 14 Tage.. Um alle Stadien abzutöten.

Aber Milbemax ist anscheinend tatsächlich stärker, denn laut Packungsbeilage reicht bei Jungen Katzen eine Entwurmung alle 4 Wochen aus.

siehe Hier:

https://www.medpets.nl/dierenarts/beste ... e/121/3/1/

Eine nur einmalige Gabe bei einer jungen Katze, die bisher draußen gelebt hat halte ich für unzureichend.
Aber auf der anderen Seite erhält sich der Tierarzt so seine Kundschaft. :engel:

Aber aus eigener Erfahrung weiß ich das meine Tierärtzin auch auf nachschlagen muß, wenn ich ihr mit einer frage komme, bei der sie sich nicht sicher ist. Tierärzte wissen leider auch nicht immer alles 100% genau.

Und doch glauben die Menschen den Göttern in weiß oft blind. Seis bei Mensch oder Tier.

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Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von Bettyjockebina » 23.10.2010 10:11

Hallo Schlumpfine! Ich bin auch immer einwenig skeptoisch, bei allem, was Ärzte mir so sagen. Sich selber schlaumachen - dazu gibs nicht wirklich eine Alternative...
Wie oft soll man denn mit Milbmax im Abstand von vier Wochen entwurmen?
Dreimal?
Danke für die Inernetseite. Werd ich mir gut merken. Bestellst Du da Deine Medis für Katzen?

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Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von Bettyjockebina » 23.10.2010 10:13

Ach jetzt hab ich doch schon gefunden. Im Alter von 6 Wochen entwurmen und dann, bis sie 6 Monate alt sind alle 4 Wochen - mit Milbemax für Kitten. :smile1: Warum sagt der BLÖDE TA dass nicht. Jetzt muss ich wieder da hin, und Nachschub holen für die nächsten 3 Monate... Siehste - so kann gehen! Nicht einfach alles glauben...

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Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von Schlumpfine » 23.10.2010 10:24

richtig!

Aber du kannst dir die Tabletten auch dort bestellen. Ich finde die Seite teilweise günstiger als die Preise vom TA.

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Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von Bettyjockebina » 23.10.2010 10:27

OK! :daum:

Morgan
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Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von Morgan » 26.10.2010 15:14

Kann dazu nur sagen, das mein Manni kurz nachdem wir ihn fanden gleich entwurmt wurde.... aber wohl leider nicht genug oder nicht oft genug...... nunja! Nach ein paar wochen bekam er Magenprobleme (magenschleimhautentzündung) ,... die wir und der Tierarzt wohl auf Futter bzw. einen Futterwechsel zurückführten... Nach Cortison und Antibiotikum war er auch schnell wieder vermeintlich fit!.... bis er eines Tages plötzlich Würmer kotze und nichts mehr aß.... zum Glück konnten wir ihn mit mehrmaliger entwurmung, kleinen portionen püriertem Futter alle 2 Stunden (auch Nachts) und tierärztlicher Behandlung wieder fit bekommen...

Mein Tip (nicht nur, aber auch aus finanzieller Sicht):

regelmäßige Entwurmung ist wichtig! AUCH für Katzen die nur im Haus sind! (Wurmeier hängen durchaus auch mal an euren Schuhen)... kostet doch nur ein paar Euro...

Mit Manni waren wir insgesamt an 6 folgenden Tagen 8 mal beim TA... (Preis nenn ich keinen, aber umsonst ist nix)
3 Nächte haben wir Schicht-gefüttert.....

Streß und Schmerzen für das Tier ..... und Kosten und Streß für den Tierhalter....... das will und braucht keiner!

Erspart euch und vor allem eurem Liebling diesen Streß! ENTWURMEN? - YES, WE CAN! ;)

Euer Morgan!

PS: Wurmkotze und Spulwurmscheisse wegmachen ist übrigens auch nicht das tollste auf der Welt!
PPS: Ab und zu mal die Katzenscheisse zerdrücken, da kann man den Feind auch (falls er nicht gerade im Ei-stadium ist auch ausmachen)

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Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von DjuSaGi » 03.12.2010 13:48

Hallo. Die Tierärztin hat beim Djuma Flohkot in seinem Fell feststellen können. Allerdings keinen Floh. Bei unserem anderen Kater wurde gar nichts festgestellt. Auch kein Flohkot. Mir wäre aufgefallen, wenn sich einer meiner Kater häufiger kratzt (ich achte im Moment echt auf alles und das wäre mir mit Sicherheit aufgefallen). Woher kann das kommen? Ich habe nur Stubenkater. Kann das vielleicht von unseren Nachbarshunden kommen?
Liebe Grüße euch. :smile1:

KundI

Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von KundI » 03.12.2010 14:03

DjuSaGi hat geschrieben:Hallo. Die Tierärztin hat beim Djuma Flohkot in seinem Fell feststellen können. Allerdings keinen Floh. Bei unserem anderen Kater wurde gar nichts festgestellt. Auch kein Flohkot. Mir wäre aufgefallen, wenn sich einer meiner Kater häufiger kratzt (ich achte im Moment echt auf alles und das wäre mir mit Sicherheit aufgefallen). Woher kann das kommen? Ich habe nur Stubenkater. Kann das vielleicht von unseren Nachbarshunden kommen?
Liebe Grüße euch. :smile1:
Soviel ich weiss, kann man Floheier auch über die Schuhe mit ins Haus tragen.. :?
Vielleicht haben die Hunde Flöhe oder hatten welche und jemand von Euch ist irgendwo langgegangen wo die Hunde rumgelaufen sind..und hat was mit reingetragen.
Melody hatte sogar mal einen beim Tierarzt abbekommen, direkt neben ihrem Korb saß ein Hund, der sich dauernd kratzte..und unsere Tierärztin hatte den dann auch gleich gegen Flöhe behandelt. Ein Floh war per" Melodyflohbus" dann auch "schnurstracks" ins Behandlungszimmer gefahren..und wurde hier direkt, dann per Zufall, aus ihrem Fell gekämmt. Es handelte sich bei dem Floh eindeutig um eine dicke Hundeflohdame. Melody hatte keinen Flohkot im Fell und war eine Woche vorher mit Advantage behandelt worden.
Hast Du denn gleich was mitbekommen für die Jungs, was die Flöhe vernichtet?Bild

LG. Ute :smile1:

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Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von DjuSaGi » 03.12.2010 14:10

Huhu :smile1:
Danke für die Auskunft. Sie hat meinem Freund gar nichts mitgegeben. Weil die zwei keine Flöhe haben. Komisch...
Wir müssen ja noch mal hin. Also wir haben viel Kontakt zu den Hunden. Vielleicht haben wir wirklich einen Floh "mitgenommen". Geht dieser eigentlich auch auf Menschen über?

KundI

Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von KundI » 03.12.2010 14:18

Wenn Flohkot im Fell vorhanden war, dann hat der Kater auch Flöhe..Du findest die nicht unbedingt auf dem Kater,wenns sich um vereinzelte Exemplare handelt.
Komisch dass er nicht gleich behandelt wurde..Ich würde das schnell nachholen , damit sich die Hüpfer garnicht erst so ausbreiten..na ja und wenn ihr sogar Kontakt zu den Hunden habt, dann weisst Du ja woher das "Krabbelviechzeugs" kommt.
Ja, Hunde/ Katzenflöhe, könnten auch den Menschen anhüpfen und ansaugen..solange aber Fellis im Haus sind, bleiben sie meistens auf denen sitzen, weils sich eben im kuscheligen Fell gemütlicher leben lässt, als auf der nackten Menschenhaut, aber dennoch, wenn zum Beispiel die Mietzies mit im Bett schlafen, könnte/n der/ die "Hüpfer" auch überspringen..

LG. Ute :smile1:

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Re: Wuermer und Floehe

Beitrag von Schlumpfine » 03.12.2010 14:35

Das Priblem,

auf der Katze lebt nur etwa 10% der Flohpopulation-
Der rest sind eier, larven usw.

Kein Floh zu finden heißt nicht, das kein loh da ist. Und ja die Flöhe können von den nachbarshunden kommen und ich würde zwingend etwas gegen die Flöhe unternehmen.

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