
Geschichte
Bereits im 16. Jahrhundert gelangten die ersten Langhaarkatzen unter dem Namen Angora (Ankara)-Katzen aus der Türkei nach Europa. Sie wurden auch als französische, chinesische oder indische Katzen bezeichnet. Meist handelte es sich um weiße Tiere. Mit ihnen begann die Zucht der Perserkatzen. Am Anfang diesen Jahrhunderts entwarf man erstmals einen Rassestandard, nach dem sich das Zuchtziel ausrichtete. Von der internationalen Richterkommission der Rassekatzenverbände werden bewertet: Farbe, Fell, Kopfform, Körperbau, Augen, Kondition und der Schwanz. Die ideale Katze kann maximal 100 Punkte erhalten.
Kopf
Der runde, massive Kopf sitzt auf einem kurzen, dicken Nacken. Die kleinen, runden Ohren sind niedrig am Kopf angesetzt und stehen weit auseinander. Der ausgesprochen "süße Gesichtsausdruck" wird maßgeblich durch die großen, runden Augen und die kurze, breite Nase hervorgerufen. Typisch für das Profil ist der "Stopp", ein kleiner Absatz zwischen Stirn und Nase. Volle Backen, breite, kräftige Kiefer mit gut entwickeltem Kinn gehören ebenfalls zu einem typischen Perserkopf.
Körperbau
Der große oder mittelgroße kräftige Körperbau mit kurzen, stämmigen Beinen soll eine harmonische Gesamterscheinung ergeben. Die Katze ist gleichmäßig massiv über Schultern und Rumpf mit gut entwickelten Muskeln und waagerechtem Rücken. Die großen runden Pfoten besitzen vorne fünf und hinten vier eng nebeneinanderstehende Zehen mit langen Zehenbüscheln.
Schwanz
Der Schwanz ist kurz, in gutem Verhältnis zur Körperlänge, ohne Krümmung, Knick oder Knoten mit buschiger, fedriger, dichter Behaarung.
Fell
Das Fell der Perserkatze ist dicht und voll, von seidiger, weicher Beschaffenheit, vom Körper abstehend und voller Glanz und Bewegung. Es hat eine kräftige, dichte Unterwolle. Es zieht sich, abgesehen vom Gesicht, in gleichmäßiger Linie über den ganzen Körper mit einer besonders eindrucksvollen, dichten Halskrause.
Charaktereigenschaften
Generell lässt sich der Charakter der Perserkatze mit Worten wie: Lieb, verschmust, anhänglich und empfindsam beschreiben. Aber es gibt auch unabhängige oder temperamentvolle Perser. Das Wesen ist nur bedingt an die Rasse gebunden. Doch lassen sich rassetypische Temperamentsunterschiede feststellen. Perser gelten als die ruhigsten vertreter unter den Rassekatzen. Der Bewegungsdrang hängt vor allem vom Alter ab. Junge Perserkätzchen können durch die Wohnung toben, die Älteren liegen lieber gemütlich auf dem Sofa. Der Jagdtrieb ist bei Perserkatzen nicht sehr ausgeprägt. Dennoch können sie ihrem Halter auch schonmal eine Maus mitbringen, wenn sie nach draußen können. Perserkatzen brauchen viel menschliche Zuwendung und die aufwendige Pflege ihres Fells muss mit Liebe und Geduld ausgeführt werden.
Auslauf im Freien?
Eine Perserkatze wird normalerweise ausschließlich in der Wohnung gehalten. Ihre Bedürfnisse werden dabei durchaus erfüllt und sie kann ein langes, glückliches ujnd behütetes Leben führen. Wegen ihres pflegebedürftigen langen Fells ist eine Perserkatze für einen dauernden Aufenthalt im Freien nicht geeignet. Gegen gelegentliche kurze Ausflüge in den Garten ist aber nichts einzuwenden. Gartenbesitzer sollten ihren Garten allerdings vor dem ersten Auslauf komplett eingezäunt haben. Eine Perserkatze darf unter keinen Umständen ständig draußen in einem Außengehege (Katzenzwinger) gehalten werden! Sie brauchen unbedingt den Kontakt zum Menschen!!
Pflege
Eine Perserkatze sollte täglich gekämmt werden! Besonders in der zeit des Haarwechsels (Frühjahr / Herbst) und oft bei kastrierten Tieren ist das Unterfell so fein, dass es äußerst schnell verfilzt. Filzknoten (die trotz täglicher Pflege entshen können) müssen aufgetrennt oder rausgeschnitten werden, da sie sich sonst zu Filzplatten entwickeln, die so nah am Körper sitzen, dass das Tier unter Narkose komplett geschoren werden muss. Das Tier ist mit diesen Filzplatten kaum noch bewegungsfähig und die schwere Platte zieht dauernd an den Haarwurzeln, was zu starken Hautirritaionen (und Schmerzen) führt!
Um Glanz und Schönheit des Katzenfells zu bewahren, sollte es täglich mit einer Naturhaarbürste gebürstet werden. Das Kämmen und Bürsten ist bei Perserkatzen unerlässlich, nur so bleibt das Fell seidenweich und glänzend! Das Kätzchen sollte schon vom Züchter von Anfang an daran gewöhnt sein.
Typvolle Perser mit starkem "Stopp" haben oft eine Verengung oder sogar Verstopfung der Tränenkanäle. Tränende Augen hinterlassen gelblich-bräunliche Spuren im Fell. Die Tränen müssen mehrmals täglich mit einem Papiertaschentuch getrockent werden (immer in Richtung Ohr zur Nase). Tränenspuren können mit einem Tränenfleckentferner (Zoofachhandel) behandelt werden, sie werden aber immer sichtbar sein.
Farben
Perserkatzen gibt es in den verschiedensten Farben, die über lange Jahre planmäßig gezüchtet wurden. (Ich reiße das Thema hier nur oberflächlich an, da es echt sehr (!) umfangsreich ist!)
- Einfarbig: in den Farben: Weiß, Schwarz, Blau, Chocolate, Lilac, Rot und Creme. Weiß hat bei Perserkatzen eine ganz besondere Bedeutung, denn es handelt sich nicht um das Albino-Weiß, sondern um dominantes Weiß.
- "bunt": zwei- oder dreifarbige Tiere. Dioe rot-schwarze Perserkatze wird "Schildpatt" genannt. Ein spezielles Verdünnungsgen macht daraus "Blau-Creme". Bei Schildpatt und Blau-Creme (auch in Verbindung mit Weiß) handelt es sich ausschließlich um weibliche Tiere! Die Weißscheckung kommt auch bei einfarbigen Tieren vor. Die Blau-Creme mit Weiß nennt man auch Tricolor-Perser.
- Harlenkin: Das Fell ist zu 90% weiß, zu 10% bunt. Der Kopf weißt zwei symmetrische farbige Flecken auf, die deutlich voneinander getrennt sind. Der Schwanz ist ebenfalls gefärbt. Diese drei Farbflecken dürfen keine weißen Haare aufweisen.
- Colourpoint: Perser mit Abzeichen an den "Körperenden". Sie wurde aus Persern und Siamkatzen gezüchtet.
- gestromt: Tabbymuster in allen Farben. Es beruht auf dem "Ticking". Jedes Haar ist hierbei zwei- bis dreifach gebändert in helle und dunkle Zonen, wobei die Haarspitze immer dunkel ist.
- getippt: Färbung nur an den Haarspitzen. Am Hellsten wirkt hierbei die "Chinchilla", wo 1/7 des Haares schwarz gefärbt ist. Bei der "Silver-Shaded" ist es 1/3. Bei der "Smoke" mehr als 1/2. Das Tipping kann auch rot oder creme sein. Hier nennt man die Färbung zu 1/7 "Shell-Cameo", zu 1/3 "Shaded-Cameo" und die dunkelste Variante "red oder Creme-Smoke". Ist das Stell statt Silberweiß rötlichgolden oder sandfarben und "getippt" spricht man von "Golden Shaded". Im Gegensatz zu allen anderen Perserfarben mit orangen bis kupferfarbenen oder blauen Augen (blaue Augen bei weißen oder Coloupoint-Persern. Weiße Perser gibt es auch als odd-eyed mit einem orangenen und einem blauen Auge), sind die "getippten" die Einzigen mit smaragdgrünen Augen. Chinchillas und Shadeds werden auch die "sprechenden Perser" genannt, da keine Varietät engeren Kontakt zu ihrem Menschen braucht und keine andere sich so gerne und intensiv mitteilt.
Zu den Farben gebe ich euch nochmal den Link: http://www.firstclasscats.de/ver.Farben/ver.farben.htm
(Quellen: Ulrike Müller: "Perserkatzen", Maia Beltrame "Perserkatze", Ulrike Ade "Mit Perserkatzen leben")
Europäischer Standard der Perserkatze(bzw.Perser mit Nase, Classic / English Persian)
Der Ausdruck " Perser mit Nase" entstand wohl im Laufe der Zeit und hat sich sehr eingebürgert. Wahrscheinlich weil dieses Merkmal das Hauptmerkmal ist, bei dem Unterschied zu den US - Persern.
Die europäischen Perser haben ein gut ausgeprägtes Näschen, ein Stop sollte aber trotzdem korrekt vorhanden sein.
Genauso wie ein typvoller Kopf ( nicht wie bei den Hauskatzen! ) , wo auch die Ohren kürzer sind und weiter auseinander liegen sollten.
Europäische Perser haben diese " Gesichtsfalte" , die man bei den US - Persern häufig sieht, nicht !
Das Fell muss auch lang sein- halblang hat nichts mit Persern zu tun.
Die Beine der Europäer sind länger als die der US - Perser. Auch hier sollte die gesamte Figur der Katze nicht an Hauskatzen erinnern.
Trotzdem sind sie einfach stämmiger im Wuchs und wiegen mehr, da die Körperform nicht verkleinert gezüchtet worden ist.
(Quelle: http://www.hotzenwaldfees.de)
So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang. Hab jetzt nur Bilder in den Links, damit ich niemandem rechtlich gesehen auf die Füße trete (wollte jetzt nicht auch noch ewig nach schönen Bildern suchen, weil der Text hat schon lange genug gebraucht)