Zuvor bedanke ich mich bei Fau Kippdorf, dafür dass ich ihre Texte und Bilder verwenden darf.
Die Korat Katze
Geschichte:
Die Korat bezieht ihren Namen von der nordthailändischen Provinz Korat. Hier soll die Korat gehäuft vorgekommen sein, und als sich König Rama V (1868-1910) nach den Katzen erkundigte, und man ihm mitteilte, dass sie aus Korat kämen, beschloss er, dass sie auch so heißen sollten.
Die Korat ist eine der ersten geschichtlich festgehaltenen Katzen. In Thailand, dem Herkunftsland der Korat, wo sie unter dem Namen Si-Sawat als Glücksbringer gilt, genießt diese seltene Katzenrasse ein hohes Ansehen. Es gab Zeiten, da war es üblich, Herrschern und Adeligen als Zeichen der Unterwürfigkeit eine Korat zu schenken. Die Silberspitzen der Korat symbolisieren Reichtum und die Fellfarbe gleicht der von Regenwolken. Dies erklärt, warum die Korat in Dürrezeiten, als Teil einer Prozession, durchs Dorf getragen wird, in der Hoffnung, dass dann der Regen einsetzt. Auch reichlichen Kindersegen sollen sie bescheren, und deshalb legt man Frischvermählten eine Si-Sawat ins Hochzeitsbett.
Die heutige Korat sieht noch genau so aus, wie sie schon vor Jahrhunderten dargestellt worden war.
Das erste Zuchtpärchen in der westlichen Welt kam 1959 zu Mrs. Jean Johnson (Cedar Glen) nach Amerika. Die beiden Katzen Narra und Darra (Bruder und Schwester) kamen als Geschenk von einer thailändischen Züchterin. Sie sind auch heute noch am Ende vieler Stammbäume zu finden. Um allzu große Inzucht zu vermeiden mussten 2 Bluepoint Siamesen eingekreuzt werden. Doch bald darauf sorgten neue Importe aus Thailand für frisches Blut, und der Erfolgsweg der Korat war unaufhaltsam.
In Deutschland tauchten die ersten Korats 1972 auf. Pionierzüchterinnen wie Frau Elisabeth Weber (v.Rominten), Frau Bauer, Frau Figge (v. Khe Morat) und Frau Osinsky (Osiko Namy) verhalfen schließlich Anfang der 80er Jahre der Korat zum Durchbruch.
In Skandinavien kämpfte Frau Efi Kleive (Pimai) um die Anerkennung der Korat, und ihr und den skandinavischen Züchtern ist es zu verdanken, dass die Korat 1982 Championstatus auf Ausstellungen erhielt.
Derzeit gibt es in Deutschland 8 Koratzüchter, die alle darauf bedacht sind, die Rasse populärer zu machen. Korats zu züchten bedeutet lange Fahrtwege zu befreundeten Züchtern, Deckkatern und Sonderschauen im Ausland. Es setzt Idealismus und Ausdauer voraus; wer den schnellen Erfolg auf Ausstellungen sucht, ist mit einer anderen Rasse besser beraten. Die Korat ist eine Katze für Individualisten, die sie wirklich schätzen, und gegen keine Rasse der Welt eintauschen würden.
Aussehen:
Korats sind mittelgroße Katzen, die wie alle „echten“ Thaikatzen über einen eleganteren Körperbau verfügen, der typmäßig zwischen den modernen Orientalen und den kompakten Briten liegt. Im Fachjargon wird dieser Körpertyp als „semi-cobby“ bezeichnet und ein zu eleganter Körperbau wird von so manchem Richter kritisch beäugt, aber das thailändische Erbe lässt sich eben nicht verleugnen. Die weiblichen Tiere wiegen ungefähr 3 kg während ein stattlicher Koratkater bis zu 5 kg auf die Waage bringen kann. Der Unterschied zwischen Kätzin und Kater ist gravierend. Man ist über das Gewicht erstaunt, wenn man eine Korat hochhebt, da man erwartet, die Tiere seien leichter. Das Gewicht erklärt sich aufgrund des muskulösen Körperbaus der Tiere, der ihnen auch die Kraft für hohe Sprünge gewandtes Klettern ermöglicht.
Der Kopf einer Korat ist etwas Besonderes und stellt ein definites Rassemerkmal dar, weil er herzförmig ist. Hierfür ist eine flache breitere Stirn nötig, von deren Mitte sich die Herzform bis hinter die Ohren zieht. Das zweite Herz der Korat ist das Gesichtsherz. Beginnend bei den Augenbrauenbögen verlaufen die Seiten der Gesichtsherzform weich bis zur Schnauze, die weder gespitzt noch zu breit sein darf, da sonst die Kontur zerstört wird.
In diesem herzförmigen Gesicht sitzt das weitplatzierte Augenpaar. Korataugen bestechen durch ihre Größe und Farbe. Sie sind rund und fast übergroß für das Gesicht mit einer atemberaubenden Farbe, nämlich der des Peridotsteines. Das Grün dieses Steines hat eine leuchtende Intensität. Es fällt schwer, diese Farbe zu beschreiben. Das intensivere Grün eines Birkenblattes kommt der Farbe ungefähr gleich, aber ich empfehle Ihnen, sich diese Augenfarbe in natura anzuschauen, um sich selbst zu überzeugen. Im Smud-Koi wird die Augenfarbe der Korats als „Tautropfen auf einem Lotusblatt“ beschrieben.
Die Entwicklung dieser Farbe dauert bis zu drei Jahren. Koratbabies werden, wie alle Katzenbabies, mit blauen Augen geboren. Die Farbe bei den Teenagern (5-11 Monate) ist gelbgrün oder braungelb, bis sich dann der peridotgrüne Kreis um die Pupille weitet und die Augen im Erwachsenenalter ausfärbt. Es gibt den einen oder anderen Koratüberflieger, der bereits mit 11 Monaten grüne Augen hat, aber diese Tiere bilden die Ausnahme. Korats sind sehr langsam in der Entwicklung, nicht nur bei der Augenfarbe, sondern auch beim Körperbau und der Kopfform, was in den Anfangsjahren der Zucht eine amerikanische Züchterin veranlasste, vom „hässlichen Entlein“ zu sprechen, wenn sie heranwachsende Koratkinder charakterisierte.
Wie bereits erwähnt, hatte die Korat in den Anerkennungsjahren das Handicap, eine weitere „blaue“ Rasse zu sein. In der Zucht spricht man von blau, wenn die Farbe grau gemeint ist. Blau ist die einzige Farbvarietät, die bei der Korat vorkommt und über die sie auch ihren thailändischen Namen bezieht, nämlich Si-Sawat, was die „Farbe der Sawatnuss“ heißt, die grau ist.
Das Blau der Korat reicht von dunkel bis hell(er), wobei das mittlere Blau bei Züchtern bevorzugt wird. Im Zuge der allgemeinen „Aufhellung“ bei blauen Rassen (BKH und insbesondere Russisch Blau aus amerikanischen Linien) liebäugeln viele Richter und auch so mancher Züchter mit helleren Korats. Die farbästhetischen Gründe hierfür sind mir fremd, da ein weiteres wichtiges Merkmal des Koratfells, die Silberspitzen, nur dann kontrastiv zum Zuge kommen, wenn dunkleres Fell vorhanden ist. Das „tipping“ (die pigmentlosen Haarspitzen) des Koratfells hüllt die Katzen in einen schimmernden Mantel, den die thailändische Legende als „Meerschaum“ und „Mondlicht“ umschreibt.
Wie bei alle „echten“ Thaikatzen ist die Felltextur kurz, seidig und enganliegend, wobei kein Unterfell vorhanden ist. Unterfell wäre in der Ursprungsregion der Korat so nützlich wie ein Schal am Strand. Allerdings entwickeln die Korats, die in unseren Gefilden Zugang zu einem Außenzwinger oder geschützten (!) Auslauf haben, in den Wintermonaten ein dichteres Fell. Korats setzen bei Temperaturen von unter 15 Grad freiwillig keinen Fuß vor die Tür und bleiben lieber auf der heißen Zentralheizung liegen, die in Wintermonaten Schlafplatz mit Toppriorität ist.
Da keine Unterwolle vorhanden ist, haaren Korats auch nicht, was sie zu pflegeleichten Hausgenossen macht.
Temperament/Charakter:
Koratkatzen sind verspielt, intelligent und anhänglich. Sie haben aktive Phasen, zumeist die Abendstunden, in denen sie toben, klettern und spielen möchten. Da sie sehr gesellig sind, kann man nur davon abraten, Korats als Einzelkatzen zu halten. Ein kätzischer Wrestlingpartner ist für Korathalter unerlässlich, wenn man abends noch am Schreibtisch arbeiten oder einfach nur fernsehen möchte. Einzelkorats haben die Gabe, dies zu vereiteln, da sie massenweise Spielzeug anschleifen oder die Fernbedienung in der Kuschelhöhle des Kratzbaumes verstecken. Bei zwei Korats oder einem kätzischen Spielpartner mit ähnlichem Charakter (Burma, Siam, Aby, Ocicat und auch Hauskatzen mit „Temperament“) entfällt für Sie als Halter größtenteils der Entertainerstatus und Ihnen kommen die angenehmeren Aufgaben, wie ausgiebiges Streicheln nach Spiel- und Tobeinheiten, zu.
Glücklicherweise haben Korats (meist) angenehmere Stimmen als ihre pointfarbene Cousine und sind auch nur halb so mitteilungsfreudig.
Mehr Informationen unter: http://www.koratcats.de/
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So und nun auch ein paar Bilder:
Doklao Noi v. Baan Thai


Ban Saraphi Kiku



"Ich hab mich ja schon wieder neu verliebt
