Sydney ist eingezogen - zutraulich aber nur im Versteck

[cherida]

Hallo,
ich wollte mal den aktuellen Stand mitteilen.
Mittlerweile ist Sydney nun 3 Wochen bei mir. Er ist mir gegenüber zutraulicher geworden, geht auch schon die Wohnung erkunden, hat aber weiterhin sein Versteck wo er sich zurückzieht wenn es brenzlich wird. Er lässt sich aber nicht hochheben, dann versucht er sich zu befreien...
Ja brenzlich - denn meine Luna akzeptiert ihn überhaupt nicht. Sie faucht und knurrt ihn immer noch an wie am ersten Tag. Attakiert ihn sogar manchmal und schlägt nach ihm. Bisher hat sie ihn zwar zum Glück nicht verletzt. Aber es ist trotzdem heftig. Der Kleine tut mir dann sehr leid. Er zieht sich dann sofort zurück in sein Versteck und kommt dann auch erst raus wenn Luna weg ist und ich ihn dazu animiere.
Es ist eine anstrengende Zeit gerade und ich weiss nicht wie ich das Problem der beiden lösen kann. ist es eine Frage der Zeit bis Luna sich mal beruhigt oder hat es keinen Sinn mit den beiden?
Ich will auch nicht aufgeben und Sydney abgeben. ich habe ihn auch in mein Herz geschlossen.
Was kann ich denn machen, das sich die Wogen langsam mal glätten.
Luna leidet auch, sie faucht, knurrt und schlägt auch nach mir wenn sie sich da hinein gesteigert hat. Ich schimpfe dann mit ihr, aber sie ist dann so wütend das es nicht viel bringt. Dann lass ich sie auch in Ruhe.
Aber das ist ja kein Dauerzustand....
Hat jemand Tipps für mich... mach ich was falsch?

[Gwen83]

Guten Morgen

Oh man das ist aber auch so ne Sache mit der zusammenführung.

Ich kann dir auch nur Raten, bleibe ruhig. Nimm denn kurzen nicht auf den arm, wenn er nicht will dann lass ihn.
Und schimpfe nicht mit deiner Maus, die versteht gar nicht warum. Dein Verhalten, spiegelt das Verhalten der beiden Katzen wieder.
Je mehr du dich einmischt, desto schwieriger wird es.

Das fauchen und knurren ist normal, da dringt ja schließlich jemand in ihr Revier ein. Auch das Attackieren, sieht schlimmer aus, als es in wircklichkeit ist. Beide müssen erstmal ihre Grenzen kennenlernen.
Geh dann einfach weg, und ignoriere es. Versuche beide zum spielen zu animieren, oder schmeiß etwas Trockenfutter durch die Wohnung, zum nach jagen.
3 Wochen ist ein sehr kurzer Zeitraum, das kann auch schon mal länger dauern, bis sie sich mögen.
Habe Gedult, das wird schon

[Bettyjockebina]

Warum hast Du Dich eigentlich gerade für diesen Kater entschieden? Was hat Dich an ihm interessiert?
Was Du schreibst klingt in meinen Ohren einerseits besorgt und andererseits enttäuscht, weil sein Verhalten nicht Deinen Vorstellungen entspricht. Was ich erstmal auch verstehen kann! Aber dann solltest Du Dich auf die Socken machen, ihn verstehen zu lernen. Und Dich auf ihn einzustellen - so wie er gerade eben ist. Manchmal reicht es nicht aus, ein Tier einfach nur in ein neues zu Hause zu setzen und dann "fluppt" alles von allein.

Hast Du von den Tierheim Mitarbeitern irgendetwas zu seinem Verhalten gehört? Was haben sie Dir dort überhaupt zu seiner kurzen Geschichte berichten können?
Wie hat er im Tierheim mit anderen Katzen gelebt?
War er in einem Kittengehege? Wie gings da zu? Hatte er viel Stress oder Unruhe dort? Wie hat er auf das Leben dort reagiert?
Ist er ins Tierheim gekommen als er noch ein Baby war? Oder hatte er wenigstens eine gewisse Zeit mit seiner Mutter und seinen Geschwistern zusammen verbringen können?
Ich weiß, dass es in unserem Tierheim auch Kitten gibt, die von Anfang an ohne Mutter aufwachsen, weil sie irgendwo ausgesetzt gefunden wurden.
Diese Tiere haben es oft schwer, soziales Verhalten zu entwickeln, Mut, Tatendrang und ein gewisses Maß an Neugier zu zeigen.
Viele Dinge sind ihnen völlig unverständlich und sie brauch sehr viel Zeit um ihre Entwicklung nachholen zu können. Dafür ist es aber günstig, wenn sie nicht nur eine ältere Katze in ihrer Umgebung haben, sondern auch ein anderes Jungtier, das bereits gut sozialisiert ist.
Ich würde sagen, der Altersunterschied zwischen Deinen Beiden kann auch ein Hindernis für Sydney sein.
Oder hatte er im Tierheim bereits einen besonderen Kumpel? Wurde von ihm getrennt und trauert jetzt? Was sein Verhalten auch erklären könnte...
Ich würde an Deiner Stelle zum Tierheim zurück gehen und mit den Mitarbeitern dort über ihn sprechen - natürlich nicht um ihn zurück zu bringen.
Vielleicht kannst Du dort Dinge erfahren, die Dir wesentlich helfen ihn besser zu verstehen. Dann kannst Du Dich leichter auf ihn einstellen und auch überlegen, was er brauchen könnte um sich optimal entwickeln zu können.
Ich wünsche Dir viel Glück und ein großes Herz für den kleinen Kerl.