Ich kann ja mal zusammenfassen, was ich bisher so für mich aus den ganzen Seiten gezogen habe
@LeMag: Vielleicht fängst du dann bei Leni einfach mit etwas anderem an. Clickern funktioniert ja eh nicht so, dass man sich vorher ein Kommando überlegt und das dann trainiert. Man muss immer schauen, was die Katze von sich aus für Bewegungen macht. Und diese belohnt man dann durch "Click", wenn man sie zu einem Kommando formen will.
Ich habe beispielsweise ja mit nem Target angefangen (Radiergummiseite vom Bleistift). Da sollten sie mit der Nase ran, dann Click. Das ging sehr leicht, weil sie eh alles beschnuppern, was man ihnen hin hält. Immer, wenn sie das Radiergummi anstießen, gab's nen Click --> Leckerchen.
Ich konnte das Radiergummi immer weiter weg halten. Irgendwann fing Patty an, das Radiergummi mit der Pfote ranzuholen. Das sollte sie ja nicht, aber ich habe die Bewegung gleich genutzt für ein weiteres Kommando, nämlich High Five. Ich halte meine flache Hand der Katze entgegen und sage "High". Da sie gerade eben noch mit der Pfote das Radiergummi holen wollte, holt sie nun die Hand ran. Also gab es einen Click.
Beim Radiergummi gibt es bei der Pfote keinen Click mehr, nur wenn sie die Nase benutzen. Bei der Hand gibt es nur einen Click, wenn sie ohne Krallen die Handmitte treffen. Man schleicht sich so langsam an das gewünschte Verhalten ran. Richtiges Verhalten gibt nen Click, falsches wird ignoriert. Die Katzen probieren alles mögliche aus, bis es wieder clickt.
Außerdem wäre es gut, wenn man, vor allem bei mehreren Katzen feste Warteplätze und sogar das Kommando Warte übt. Meine beiden bekommen ihre Leckerchen immer auf ihren Handtüchern, die ich extra zum Clickern hinlege. Dann wissen sie erstmal schon gleich Bescheid, dass es los geht und die eine Katze weiß, wo sie zu sitzen hat, wenn die andere dran ist. Vor dem Kommando sage ich immer den Namen der jeweiligen Katze. Die andere wartet brav auf ihrem Handtuch, bis sie dran ist. Ich spreche immer beide abwechselnd an. Wenn eine mal gerade keine Lust hat, lasse ich sie aus.
Wenn man was Neues trainieren will, fängt man am besten immer auch mit einem neuen Gegenstand an. Wenn sie durch die Handtücher wissen, dass geclickert wird, werden sie von sich aus ausprobieren, wofür es bei dem neuen Gegenstand wohl Leckerchen gibt. Sie experimentieren dann damit rum, bis man clickt. So kann man auch das Spiel machen, dass man nur clickt, wenn die Katze etwas macht, was sie noch nie zuvor mit dem Gegenstand gemacht hat. Das ist allerdings schon für fortgeschrittene Clickerkatzen, denke ich.
Anfangs sollte man sich auf zwei oder drei Kommandos beschränken, bis die sicher sitzen. Sonst ist die Katze verwirrt und weiß gar nicht, was sie machen soll. Erst, wenn die sitzen, würde ich ein neues Kommando einführen. Und wie gesagt, "Sitz" für den Anfang ist ungünstig, weil es ohne Target und quasi von alleine funktioniert.
Generell zur Verbindung Kommando und Bewegung: Die Reihenfolge des Lernens ist genau andersrum als man vermutet. Die Katze macht eine gewünschte Bewegung, also clickt man. Die Katze wiederholt diese Bewegung, weil sie dann belohnt wird. Wenn die Katze das begriffen hat, sagt man punktgenau das Kommando immer dann, wenn die Katze die Bewegung macht. Das wiederholt man so lange, bis die Katze die Verbindung zwischen Kommando und Bewegung begriffen hat und auch die Bewegung macht, wenn man das Kommando sagt (also dann nicht mehr von sich aus).
Ich finde das total spannend! Das ist das nächste Thema, zu dem ich mir diverse Bücher zu kaufen werde...
