Etwas unsortierte Infos zum Clickertraining, zusammengestellt aus den Beiträgen aus meinem Tagebuch:
Ich habe mit beiden Katzen zusammen angefangen, anfangs noch ohne Handtuch. Beim Konditionieren hab ich immer geschnalzt und beiden einen Leckerli gegeben. Dann habe ich gelesen, dass feste Plätze gut sind und so kamen die Handtücher ins Spiel. Ich habe sie dazu gebracht, immer darauf zu sitzen, indem ich ihnen nur da ihr Leckerchen gegeben habe. Sie wissen jetzt schon, wenn ich die Tücher hole, dass es los geht. Man sieht ja auch im Video, wie Patty schon gleich auf ihren Platz läuft.
Also ich nehme als Leckerchen sehr beliebtes Trockenfutter, damit ich sie nicht mit richtigen Leckerchen zustopf.
Ich hab angefangen, so 10 Clicks zu machen zur Konditionierung. Dann erstmal Pause und dann (z. B. am nächsten Morgen) wieder ca. 10. Man merkt das ganz gut, wenn sie gerafft haben, worum es geht. Du kannst ja zum Testen mal etwas warten, so dass die Katzen woanders hingucken, dann clicken und siehst an den Reaktionen, ob sie wissen, dass es nun Leckerchen gibt. Wenn sie eh erwartungsvoll dasitzen und dich anstarren, sind sie auf jeden Fall bereit für mehr.
Ich habe nach der Klick-Konditionierung zunächst mit dem Targettraining angefangen (Bleistift) und dann ziemlich schnell zur Abwechslung High 5 eingeführt. Dabei klicke ich nur, wenn sie mich dabei nicht kratzen. Männchen kam dann später als dritte Übung. Ich mache immer im Wechsel die Übungen. Patty ist immer ganz eifrig, sie macht immer mit, wenn Selma mal wieder zu lahm ist. Patty steht aber auch viel mehr auf die Leckerlis, ich weiß nicht genau, was ich Selma noch geben könnte. Das ist leider etwas schwierig. Wenn man das mit beiden gleichzeitig macht, merkt man auch, dass die Katzen sich das voneinander abgucken, Selma macht ihrer Schwester vieles einfach nach. Ich finde es zu zweit besser, weil sie dann zusammen dabei sind. Außerdem stören sie sich ja nicht sonderlich, sondern warten einigermaßen gut ab auf ihren Plätzen. Ich hätte erst auch nicht gedacht, dass das so gut klappt. Aber die Störung durch eine kratzende Katze an der Tür wäre um einiges größer.
Je nach Tagesform sind sie unterschiedlich aktiv dabei, manchmal ist Selma etwas aktiver. Insgesamt ist Patty aber immer eifriger als Selma. Wenn eine Katze dran ist, sollte man in Verbindung mit dem Kommando immer auch den Namen der Katze sagen und sich der Katze deutlich zuwenden, damit sie weiß, dass sie dran ist. Ich habe bei meinen das Gefühl, dass sie ganz gut wissen, wer gemeint ist.
Targettraining:
Targettraining bedeutet, dass die Katze mit der Nase an ein Target (Ziel) gehen soll. Ich nehme dazu die Radiergummiseite des Bleistiftes, man kann auch ein Lineal oder einen anderen Stab nehmen. Nase an Target bedeutet Click. Wenn die Katze das mit einem Target geschnallt hat, kann man sie für neue Übungen mit diesem Target gut irgendwohin lotsen. So wie ich das im Video mit Patty auf meinem Bein gemacht hab. Das war im Video auch Premiere, fiel mir währenddessen spontan ein. Selma hat es leider nicht sofort geschnallt, aber so ist das meistens bei ihr, hihi. Sie muss Patty erst ein paar Male dabei beobachten. Vorteil von dem Target ist, dass man anschließend (bei fortgeschrittenen Clickerkatzen) auch andere Targets benutzen kann, um die Katze zu animieren, neue Dinge auszuprobieren. Statt Bleistift nehme ich beispielsweise irgendwann eine Spielmaus und die Katze testet dann aus, wann es denn wohl bei der Maus clickt, entweder auch Nase oder vielleicht beim Antatzen und so...
Und zum Balancieren würd ich beim nächsten Mal dann auch den Bleistift nehmen. Zwei Stühle mit Brett drüber, Handtuch auf nen Stuhl, Patty drauf. Dann ein paar Mal Target am Platz und irgendwann dann etwas weiter weg, so dass Patty einen Schritt auf das Brett tun muss. So tastet man sich weiter vor, bis sie rüber geht... Wenn sie das geschnallt hat, wiederholt man das mit einem Balancier-Kommando und irgendwann lässt man das Target weg und benutzt nur das Kommando / Handzeichen. Naja, so ist zumindest der Plan.
Kommando:
Wenn man dann anfängt, einen Trick zu üben, muss man nicht zwingend erst das Kommando sagen, die Katze weiß ja nicht, was das bedeutet. Das geht eher andersrum. Du hälst den Stift hin und guckst, was die Katze macht. Bewegt sie bzw. der Kopf sich Richtung Stift, clickst du, danach gibts Leckerchen. Je öfter du das machst, desto später clickst du (sie muss sich also immer näher an den Stift ranbewegen). Am Ende clickst du nur noch, wenn die Nase am Stift ist. Das nennt sich Shaping, man fängt durch die Clicks sozusagen die gewünschte Bewegung ein. Natürlich clickst du nicht, wenn sie nach dem Stift tatzt oder sogar Krallen benutzt.
Dabei gilt immer: wenn die Katze nicht rafft, was sie machen soll, bist
du zu schnell, dann geh sofort wieder eine Stufe zurück. Alles andere frustriert schnell, vor allem die Katze. Lieber ein paar Mal öfter das gleiche machen. Und am Ende auch immer mit etwas aufhören, was klappt, damit die positive Erinnerung bleibt und nicht die Frustration.
Wenn das Targettraining sitzt und die Katze immer mit der Nase an den Stift geht, kannst du anfangen, das dazugehörige Kommando immer dann zu sagen, wenn sie die Bewegung macht. Ich nehm dazu jetzt mal "Stups" (welches Kommando man für was nimmt, ist egal, nur muss man sich das vorher gut überlegen). Also Stift hinhalten, Wenn die Katze sich bewegt, "Stups" sagen und bei Nasenberührung click. Wenn das sitzt, kannst du später auch andere Targets (Finger, Spielmaus) nutzen, zu denen sie in Verbindung mit dem Kommando "Stups" hingehen und stupsen wird.
Patty versucht auch manchmal, meine Hand abzulecken, weil da noch Krümel dran sind... Die Leckerchen sollte man sicher stehen haben, wo die Katzen nicht hin kommen und auch die gut riechende Hand nicht als Lockmittel nutzen. Die Katze soll selbst drauf kommen, was sie machen soll, dann ist der Lerneffekt größer. Außerdem soll man auch das Leckerchen nicht vor dem Click in die Hand nehmen. Das Rausholen kann nach dem Click ruhig etwas dauern, denn durch die Konditionierung ist der Click schon die punktgenaue Belohnung gewesen. Trotzdem sollte man nach dem Click immer Leckerchen geben. Manche Katzen kann man auch mit Streicheleinheiten belohnen, hab ich gelesen. Vielleicht kann man das später machen, damit man nur noch alle 5 clicks Leckerchen geben kann, da bin ich mir aber nicht sicher.
So weit erstmal, vielleicht hilft das ein bisschen. Ich will mir demnächst noch ein Buch zum Thema kaufen, das von
http://www.laserdogs.de soll gut sein. Die Autorin Birgit Laser ist die Gründerin der entsprechenden Clickergruppe bei den Yahoogroups, in der ich auch bin (SEHR hilfreich). Das Buch heißt Klickertraining - Mehr als Spaß für Katzen und ist nur über die Homepage zu kaufen.