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Unsicherheit vor der Anschaffung

Ich möchte mir eine Katze zulegen, was muss ich alles beachten? Wenn Du Fragen hast, stell sie gerne hierrein!
maxi123
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Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von maxi123 » 22.07.2011 23:07

Hallo, ich bin neu und theoretisch kann ich mir fast alle meine Fragen selbst beantworten - aber eben nur theoretisch. Ich weiß, wie man es richtig machen soll, und doch bin ich nicht überzeugt. Ich würde gerne kurz (könnte eventuell auch etwas länger werden ;) ) beschreiben, was mich bewegt; vielleicht mag ja der eine oder die andere antworten.

Seit ca. 2 Jahren überlegen wir, uns eine (ja, eigentlich tatsächlich nur eine) Katze anzuschaffen. Die Kinder (6, 11, 14) liegen mir in den Ohren und - und das ist der Hauptgrund - ich selbst habe das Gefühl, am ehesten ein Katzenmensch zu sein - wenn es so was gibt. Aber selbst da bin ich nicht ganz sicher, vielleicht rede ich mir das nur ein. Woran könnte man einen Katzenmenschen festmachen? Ich arbeite von zu Hause, bei uns ist fast immer jemand da. Ich wünsche mir ein Tier, zu dem man eine Beziehung aufbauen kann, ohne dabei zwanghaft pausenlos erziehen zu müssen (wie das wohl beim Hund der Fall wäre). Wir haben auch zwei Meerschweinchen, die aber "ihr eigenes Ding" machen. Sie quieken, wenn man kommt. Das ist toll, aber sie lassen sich halt nicht gerne berühren, was wir alle schade finden. Ich würde mir von einer Katze erhoffen, dass man so eine Art WG eingeht mit gegenseitigem Respekt: Die Katze sollte wissen, was sie darf und was nicht (ich find's nicht so toll, wenn sie sich in die Spüle setzt oder über die Arbeitsplatte läuft) und ich stelle mich darauf ein, was die Katze möchte und was nicht. Im Ergebnis wünsche ich mir - ich hoffe, das ist nicht zu egoistisch - so was wie einen Freund.

So ganz unerfahren bin ich nicht: Vor einigen Jahren hatten wir für ca. drei Monate zwei Katzen einer Freundin in Pflege. Das war einerseits schön, andererseits habe ich gemerkt, dass zwei Katzen einfach - man kann es nicht leugnen - chaotischer sind als eine. Z.B. war im Klo immer mal Blut. Ich musste ewig forschen, bis ich wusste, wer der "Übeltäter" war und wen ich zum Tierarzt schleppen musste. Eine Katze hat netterweise immer ins Bett gepieselt, was wirklich eklig war (und das, ohne dass wir hätten ausmachen können, woran das lag). Aber auch da wussten wir zunächst nicht, wem wir das zu verdanken haben. Zwei Katzen pieseln halt mehr als eine, sie können sich gegenseitig anstecken, man hat doppelt so viel Chaos (obwohl die Freundin, als sie uns die Tiere übergab, meinte, das sei ja gar nicht der Fall - aber ich konnte das so nicht bestätigen). Als ich mal zwei andere Katzen während eines Urlaubs versorgen musste, konnte ich feststellen, wozu zwei Katzen gemeinsam fähig sind :twisted: Und, ich möchte das nicht leugnen, natürlich kosten zwei Katzen im Unterhalt und in der Pflege doppelt so viel wie eine Katze. Es würde sich übrigens um Wohnungskatzen handeln.

Die Gegenargumente kann ich natürlich selbst liefern: Katzen sind soziale Wesen (wie vermutlich alle anderen Tiere auch). Sie brauchen Artgenossen und eigentlich weniger einen Menschen. Sie können sich miteinander beschäftigen und stellen (so die Theorie!) weniger Blödsinn an. Sie können besser alleine bleiben, wenn die Menschen mal abwesend sind.

Merkwürdigerweise kenne ich (abgesehen von den zwei Beispielen, die m.E. nicht besonders positiv waren) nur Menschen, die Einzelkatzen haben. Bei denen - so scheint es zumindest - läuft alles super: Die Katzen sind total verschmust, niemand stellt Chaos an. Man hat den Eindruck, so müsste es laufen.

Was soll man da tun, wenn man sich eine Katze anschaffen möchte? Wenn der Bauch sagt, dass eine Einzelkatze besser in die Familie passt als ein Doppelpack? Wieso schaffen es alle anderen Bekannten, sich guten Gewissens eine Einzelkatze zuzulegen, während ich hin und her gerissen bin? Ich möchte mich auch nicht überfordern.

Und auch da kenne ich die Gegenposition: Wenn du so denkst, schaff dir lieber ein Stofftier an...

Sagt mal ehrlich: Könnt ihr ernsthaft behaupten, dass eure "Doppelkatzen" weniger chaotisch sind als ein Einzeltier? Sind sie genauso verschmust (ich weiß, das ist eine Typfrage)?

Wisst ihr: Mein Problem ist, dass ich einige Extremfälle kenne (Tierpfleger aus dem Tierheim), die sich die 2-Zimmer-Wohnung mit 14 (!) Katzen, zwei Hunden und zwei Kaninchen vollmüllen und dann behaupten, das sei reine Tierliebe. Da findest du als Mensch keinen Platz zum Sitzen. Alles riecht nach Katzenpipi, alles voller Haare und Kratzbäumen, Tierboxen und Katzenfutter. So was will ich auf keinen Fall haben!!! Ich möchte halt nicht, dass die Katzen unsere ganze Wohnung dominieren - mit ein bisschen Gewusel und ein paar Flecken kann ich leben, aber ich denke, man versteht, was ich meine.

Schließlich (und die Frage ist genauso problematisch wie die andere): Ich möchte eigentlich keine Katze aus dem TH, weil wir Anfänger sind und ich bei den anderen Katzen, die wir mal kurz hatten, gemerkt habe, wie schwierig es sein KANN. Ich hätte gerne ein (oder eben zwei) Baby(s), von denen ich weiß, dass sie noch keinen Schaden haben. Ist das verwerflich?

Ich würde mich über Antworten freuen, gerne auch kritische.

edit: Wenn man nach den verschiedenen Rassen googelt, dann steht zwar überall, dass sie im Wesen unterschiedlich sind, aber letztendlich steht bei jeder Rasse, die ich angeklickt habe, dass sie liebevoll, verschmust und intelligent sind. Kann man sagen, dass es Rassen gibt (wie beim Hund), die ruhiger oder verschmuster sind als andere? Oder spielt die Frage der Rasse keine Rolle? Gilt hier auch das Vorurteil (?), dass eine Hauskatze, deren Herkunft niemand so genau kennt, womöglich gesünder ist als eine Rassekatze?

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von bumblebee » 23.07.2011 00:05

zuerst einmal
:hallo:
und herzlich
:willkommen:
hier im Forum.

also wenn ich das jetzt Mal zusammen fasse, du oder ihr wollt eine Baby - Katze die fertig erzogen ist, nicht auf Möbel, vor allem in der Küche springt, ein Freund zum schmusen ist und kein Problem damit hat sich ohne viele Kratz und Spiel Möglichkeiten den ganzen Tag in der Wohnung zu verbringen!? :kratz:

Puh ich glaube fast ich kann dir jetzt schon prophezeien das die Antworten auf dein post nicht alle ganz so freundlich ausfallen werden
:wink:

Aber ich finde es toll das du dir / ihr euch Gedanken darüber macht und nicht einfach loszieht und euch eine Katze anschafft. :top cat:

zu deinen Fragen,

ich habe von mir gedacht und behauptet das ich ein Hundemensch bin, nach einer Stunde mit unseren beiden Katers war davon nichts mehr zu spüren!
:lol:
Sagt mal ehrlich: Könnt ihr ernsthaft behaupten, dass eure "Doppelkatzen" weniger chaotisch sind als ein Einzeltier? Sind sie genauso verschmust (ich weiß, das ist eine Typfrage)?
genauso ist es, es kommt immer auf den Typ an. Wir haben ja auch 2 sehr Junge Katzen bzw Kater und der Kleinere war von anfang an total verschmust, der Größere fängt jetzt erst langsam damit an auf uns zu zukommen und länger als nur einen Augenblick beschmust zu werden.
Und chaotisch, naja beschreib mal was du mit chaotisch meinst? Wenn du das auf den Dreck beziehst, auch eine Einzelkatze kann überall das Streu vom Klo verteilen, beim futtern rum sauen oder verliert Haare.

Gut, aus dem Tierheim wollt ihr keine, was ich auch in gewisser Weise nachvollziehen kann. Aber glaubt mir 1. es kommt immer anders als man denkt und 2. wenn ihr unbedingt eine Baby Katze wollt (überlegt euch wirklich gut ob ihr nicht doch 2 nehmt, 2 aus einem Wurf und mindestens 12 Wochen alt und ich wette mit euch ihr habt weniger Arbeit als mit nur einer) könnt ihr euch drauf einstellen das die Kleine viel Geduld und Erziehung braucht bevor sie so ist wie ihr sie gerne hättet. Und Katzen verlieren ihren eigenen Willen niemals, nicht wie ein Hund für den es nichts schlimmeres gibt als wenn sein Herrchen oder Frauchen mit ihm schmimpft. Einer Katze geht das weitesgehend am Allerwertesten vorbei
:wink:

das soll wirklich nicht böse klingen aber ihr habt ja sehr genaue Vorstellungen wie eure Katze sein soll und ich denke es wird sehr schwer wenn nicht sogar unmöglich eine zu finden die genauso ist wie ihr sie gerne hättet, deshalb bin ich mir nicht so ganz sicher ob eine Katze wirklich das richtige für euch ist und ob nicht doch ein Hund besser geeignet wäre.
Aber letzten endes müsst ihr das entscheiden.
:peace:

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von LilliMarleen » 23.07.2011 00:40

Hui, da machst Du es Dir aber echt nicht leicht.

Ich kann die meisten Deiner Punkte nachvollziehen und auch verstehen. Klar fressen zwei Katzen mehr, als eine und das kommt auch wieder raus *s*.

Zwei lebhafte Katzen machen mehr Unsinn, als eine ruhige. Umgekehrt aber nicht. Das kannst Du so nicht verallgemeinern, dass eine Katze immer weniger Kram anstellt, als zwei. Das kommt sehr auf den Charakter an. Wir haben im Moment drei und eine davon ist so ein Wirbelwind, die hat genug Mist im Kopf für die anderen beiden mit.

So, wie Du es beschreibst, würde ich mir gezielt eine ältere Katze holen, die alleine bleiben will und andere Katzen nicht sonderlich mag. Babies wirst Du aus verantwortlicher Haltung nur zu zweit bekommen, denn alleine gibt niemand, der sich um seine Kitten schert, ein kleines Kätzchen ab.
Pflegestellen oder auch schonmal Züchter geben Katzen ab, die lieber alleine sein möchten. Hör Dich doch da einfach mal um. Hast Du denn eine bestimmte Vorliebe, was Rasse, Farbe oder Größe betrifft? Auch wenn ich es gut fände, Du musst damit nicht unbedingt ins Tierheim.

Viele Grüße aus Köln
- Moni

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von Bea » 23.07.2011 01:32

Hallo Maxi, :wink:

also erstmal finde ich es sehr gut, dass Du Dir VOR Anschaffung einer Katze Gedanken machst. Ich bin mir aber nicht sicher, ob eine Katze wirklich das richtige für Dich/Deine Familie ist...
Die "Anforderungen", wenn man das so nennen mag, die Du an einen zukünftigen tierischen Mitbewohner stellst, kann wohl eher ein Hund erfüllen.
Bei einem Hund sind viele Dinge vorhersehbar, er ist "erziehbar", eine Katze ist das nicht.
Auch solltest Du Dir die Frage stellen, welches Tier den Bedürfnissen Deiner Kinder am ehesten entgegen kommt. Zum durchknuddeln, rumtoben ect., sind die wenigsten Katzen geeignet. :wink:
Bei einer Babykatze (es ist ja schon erwähnt worden hier, dass man so Kleine nicht alleine halten soll) muss Dir klar sein, dass sie Dir schon mal die Bude rockt. Du musst damit rechnen, dass das ein oder andere Teil eventuell zu Bruch gehen, Deine Gardinen als Kletterseil missbraucht werden könnten und Dein Flur zum Nürburgring umfunktioniert wird. 8)
Von daher würde ich auch eher zu einem älteren Tier plädieren. Es gibt immer welche, die aus welchen Gründen auch immer, mit Artgenossen unverträglich sind und deshalb in Enzelhaltung vermittelt werden.
Und es gibt natürlich auch charakterliche Unterschiede. Die eine ist ein Temperamentbolzen, während die andere eher ihr Ruhe schätzt.
Und wenn Du beides anschaffst? Einen Hund zum knuddeln und toben für Deine Kids und eine liebe Mietze für Dich? :D :engel:
Wie dem auch sei, ich wünsche Dir Viel Glück und das "richtige Händchen" für das richtige Tier! :smile1:

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von maxi123 » 23.07.2011 06:23

Hallo, danke erst mal für eure Antworten. Mit der Babykatze habt ihr Recht. Ich denke, dass ein etwas älteres Tier vermutlich wirklich besser wäre, von dem man weiß, dass es kein Chaot ist. Mein Sohn hätte ja gerne einen Hund, und ich denke, er ist auch ein Hundemensch, der einem Tier gerne etwas beibringt und einen Gefährten hätte. Aber wir wohnen im dritten Stock, und während ein Hund eigentlich immer bespaßt werden möchte, schlafen Katzen ja auch viel und strahlen auf mich eher so etwas Beruhigendes aus. Ich hätte kein Problem damit, Hund und Katze zu haben, aber das müsste dann laufen - nicht dass die sich gegenseitig jagen und hier Mord und Totschlag herrscht.

Was ich mit Chaos meine: Das bezieht sich nicht aufs Essen: Die beiden Katzen, die mal kurzzeitig bei uns gewohnt haben, waren total unterschiedlich, aber beide schon total süß auf ihre Art: Die eine war ganz vornehm und hat ihren Napf wie mit dem Lineal gezogen leergefressen, und die andere hat sich immer die Brocken rausgefetzt und auf dem Boden verteilt und dann wie ein Wahnsinniger rumgesaut. Das hat mich nicht gestört. Mich würde auch nicht stören, wenn das Tier mal aufs Bett pieselt. Aber ich hätte Angst davor, dass die Tiere dann hier die Kontrolle übernehmen, sozusagen. Wie gesagt, die Katzen, die mal bei uns waren, hatten ziemlich viele Freiheiten. Ich fand's total unhygienisch (und ich bin wirklich kein Putzteufel!), dass sie von meiner Freundin die "Erlaubnis" hatten, sich im Spülbecken der Küche niederzulassen. Das mag für die Katze ganz prima gewesen sein. Für uns war es eklig. Zumal sie immer mal mit Giardien (heißen die so?) zu kämpfen hatte. Und wenn sie dann ihre "fünf Minuten" hatten, dann konnte man es schon mit der Angst zu tun bekommen. Aber das lag vielleicht auch daran, dass sie noch recht jung waren (so genau weiß ich das nicht, aber sie waren irgendwas zwischen 1-2 Jahren alt).

Das Aussehen wäre mir relativ egal, aber Fell sollte sie schon haben :wink:

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von Catlovr » 23.07.2011 08:23

Ich glaube es ist ganz wichtig welche Beziehung du/ihr zu der Katze habt. Wenn man nämlich eine Beziehung (wie sagtest du so schön? "Sowas wie ein Freund") zu dem Tier aufbaut, hat man auch nicht so theoretische Anforderungen. Das ist wie ähnlich wie bei deinen Kindern. :wink:

Die Katzen einer Freundin sind nicht "eure" Katzen, das ist etwas ganz anderes bei Jemanden, der noch keine Katze hat.
Ich selbst habe 4! Katzen und kann deine Bedenken nicht bestätigen. Sie machen weniger Arbeit als eine Katze, da sie sich miteinander beschäftigen, wenn ich mal keine Zeit für sie habe, dadurch sind sie ausgeglichen und machen weniger Unsinn. "Fehlverhalten", also genau das, was du vermeiden willst, wirst du durch eine Einzelkatze viel wahrscheinlicher bekommen, als durch 2 Tiere, die sich verstehen. Die sind ausgeglichen und benehmen sich auch so.

Für die Kinder wäre es natürlich toll, Babykatzen zu haben. Auch für die Beziehung, die du zu der/den Katzen aufbaust. Einer Babykatze lässt man Dinge viel leichter durchgehen, sie haben ja noch den Welpenschutz. Denk mal an deine Kinder. Aber sie machen natürlich auch viel Unsinn. Erwachsene Tiere können natürlich "Macken" haben, man weiß nicht was sie erlebt haben. Planung ist hier kontraproduktiv, es muss "schnaggeln" zwischen euch.

Lange Rede kurzer Sinn. Lieber keine Katze, als nur eine, es sei denn, sie kann raus. Wenn du dich doch für Katzen entscheidest, lasst euer Herz sprechen. Die Chemie muss zwischen euch stimmen. Stimmt der Bezug zu dem Tier wird sich alles Andere in Rauch auflösen, weil ihr miteinander kommuniziert. Eine Tier, dass sich wohl fühlt und Zuneigung bekommt, wird auch dich und deine Grenzen respektieren (es sei denn du drehst ihm den Rücken zu :mrgreen: )

Du siehst schon: ich mag meine Katzen sehr sehr, es sind tolle liebenswerte Tiere. Wenn sie sich mal nicht nach Lehrbuch verhalten, ringe ich mir ein Lächeln ab.

Hast du dir so Gedanken eigentlich auch gemacht, bevor du deine Kinder bekamst? Und wenn ja, machen sie immer alles so, wie du es dir wünscht? :wink:

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von maxi123 » 23.07.2011 08:51

Naja, die Kinder kamen ja nacheinander und nicht alle auf einmal :wink: Zwillinge zu bekommen, stelle ich mir so ähnlich vor wie zwei Katzen zu bekommen (also vom Prinzip her). Ich hätte kein Problem mit zwei Katzen, aber ich möchte einfach ausschließen bzw. versuchen zu verhindern, dass ich dann zwei "Horror-Katzen" hier rumrennen habe und hinterher denke: "Wie konntest du nur so blöd sein und zwei Katzen kaufen?! Mit einer wäre das nicht passiert!" Ideal wären zwei ruhige Katzen. Wir selbst sind auch ruhig, feiern keine Partys, knallen keine Türen, sondern sind selbst eher "verschmust". Aber woher bekommt man nun zwei ruhige Katzen? Wenn man junge Tiere nimmt, dann weiß man nicht, was in ihnen steckt. Bei älteren Katzen fragt man sich: "Warum wurden die abgegeben?" Auf Problemkatzen bin ich nicht soooooooo scharf. Scheu dürfen sie ruhig sein - wir haben Zeit und Geduld. Aber beißen und fauchen sowie Zerstörungswut und regelmäßige Unsauberkeit fänd ich nicht so attraktiv. Chronisch kranke Tiere würden mich nur dann stören, wenn die Belastung für uns unberechenbar und zu hoch wäre. Ein kleines Handicap wäre O.K. Aber sind es nicht genau diese Katzen, die man in den Tierheimen findet oder die inseriert werden? Und dann heißt es womöglich: "Aus persönlichen Gründen muss ich mich von meinen beiden total verschmusten, gaaaaaaaaaaaanz lieben Katzen trennen"...

Welcher "normale" Mensch gibt denn schon seine Tiere ab, wenn sie so süß und unkompliziert sind?

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von maxi123 » 23.07.2011 09:00

Ach so, noch was. Die Frage mit dem Hund beschäftigt uns ja nun auch schon seit Jahren. Da wir aber früher noch zwei Kaninchen hatten und noch die Meeris haben (die aber auch nicht mehr ewig leben werden), mussten die anderen Tiere warten.

Wäre es möglich - im Sinne von: schlau, schön und "schaffbar" -, zwei Katzen zu haben und dann noch, ca. ein Jahr später, einen Hund (möglichst einen älteren, den nichts mehr schocken kann) zu halten? Oder wäre das asozial? Mein Umfeld besteht aus lauter 1-Kind-Familien mit maximal zwei Kleintieren - mehr ist für die meisten nicht vorstellbar...

Wir wohnen, wie gesagt, im dritten Stock (ohne Fahrstuhl) - ich weiß aber (da hab ich mich schon informiert, bevor wir hier eingezogen sind), dass das für viele Hunderassen kein Problem ist. Es müsste allerdings ein Hund sein, den man notfalls tragen kann, also kein Retriever. Die Wohnung hat aber sechs Zimmer, so dass es am Platz nicht scheitern würde.

Ich möchte nur nicht, dass wir nur noch als "Mensch-und-Tier-Haufen" wahrgenommen werden und womöglich selbst irgendwann durchdrehen vor lauter Gebell und Geschnurre.

Und wie wäre das mit der "Vergesellschaftung"? Katzen und Hund müssen ja auskommen. Klappt das, wenn die Katzen zuerst da waren? Oder muss man sich entscheiden: Katze ODER Hund?

Gwen83

Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von Gwen83 » 23.07.2011 09:02

Hallo und willkommen. :Daumen: ich finde es gut, das du schon jetzt ,so viel über die Anschaffung nach denkst. Ich glaube zu euch passt auch gut ein Hund, der wäre mit einzelhaltung auch zu Frieden. Ihr seit dann sein rudel. Aber ansonsten kann ich zu ein Katzen Duo raten . Ich kann verstehen, wem man eine ältere Katze aus dem Tierheim holt, schwer vermittelt und schlecht sozialisiert, das man die alleine hält.(obwohl man da auch was machen kann) aber kleine mietzen immer nur 2, alles andere geht nicht. Das Tierheim ist voll mit Katzen, da passt immer was zu einem . Ich habe auch 2, kann jetzt nicht sagen, das die mehr Arbeit machen. Ich putze genauso und beim füttern,einfach 400g dosen . Überlege es dir 2 so Rabaucken sind so unterhaltsam die rocken die Bude. :D

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von Catlovr » 23.07.2011 09:13

Na ja...Zwillinge würden dich schon mehr fordern, als 2 Katzen, da bin ich sicher.

Ich nehme öfter mal in Not geratene Katzen temporär auf, derzeit hab ich auch wieder ein Mädel hier. Katzen habe ich seit 25 Jahren, es war nie nur eine. Als ich noch verheiratet war, hatten wir ein Haus, 7 Katzen und 2 Hunde. Vergallemeinern kann man das nicht, ob es funktioniert. Wenn du da sicher gehen möchtest, kann ich dir nur zur gleichzeitigen Anschaffung von Katzenwelpen und Hundewelpen raten.

Was dich aber dann immer noch nicht entbindet, 2 Katzenwelpen aufzunehmen, wenn du den Tieren gerecht werden willst.

Bei allen Tieren, die ich hatte, war nie eine "Horrorkatze" dabei. Wenn eine mal schwierig war, wurde sie mit der Zeit ebenfalls umgänglich.

Ich persönlich habe nichts gegen die Wahrnehmung von "Mensch-Tier-Haufen". Kinder und Tiere sind für mich ein Zeichen von sozialem Umgang miteinander. Es gibt natürlich auch Menschen, die da anders sind, aber da musst du sicher sein, dass du und deine Kinder das von euch abprallen lasst, wenn ein dummer Kommentar kommt.

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von Bea » 23.07.2011 09:26

Ich kann jetzt nur von mir ausgehen, aber als der Kinderwunsch konkret war bei mir und meinem Mann, haben wir uns sehr wohl viele Gedanken gemacht. Vergleichen kann man die Anschaffung einer Katze mit der eines Kindes aber nicht. Das sind zwei total verschiedene Paar Schuhe. :wink:

Nicht jede Tierheimkatze ist "verkorkst". Es sitzen auch Tiere dort, die z.B. abgegeben wurden weil der Besitzer alt, krank oder verstorben ist. Überlegenswert wäre doch für Dich, da es ja doch zwei Katzen werden sollen, wenn Du Tiere nimmst, die sich schon kennen und super verstehen, sozusagen unzertrennlich sind. Damit würdest Du den möglichen Stress einer Zusammenführung schon mal umgehen.
Ideal wären natürlich Tiere, die sich bei einer privaten Pflegestelle befinden. In der Regel kann die "Pflegemutter" zum Charakter ihrer Pfleglinge mehr sagen als die meistens hoffnungslos überforderten Mitarbeiter eines TH.
Modernangel hier aus dem Forum vermittelt z.B. Notfellchen. Vielleicht liest sie diesen Thread ja und könnte Dich ein bisschen beraten. :smile1: Auch was die Zusammenführung Hund/Katze betrifft.

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von bumblebee » 23.07.2011 09:40

du bist ja echt ein Knaller! :bruell:

Auf der einen Seite willst du nicht das sich euer Leben nach dem Tier richtet und auf der anderen Seite seid ihr jetzt am überlegen ob ihr nicht 2 Katzen und einen Hund anschafft!? :kratz:

... sorry aber :bruell:

ich will nicht sagen das eine schließt das andere aus aber die Chance das bei euch täglich ,,tierisch´´ die Post abgehen wird ist denke ich sehr hoch :wink:

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von Catlovr » 23.07.2011 09:45

:bruell: :daum:

Und das ist soooo bereichernd für alle Seiten.

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von bumblebee » 23.07.2011 09:56

oh ja! bei uns ist gerade mal wieder die Dämonenstunde angebrochen, da gibts nur eins, Füße einziehen und beten das die Einrichtung und man selbst keinen Schaden nimmt!
:bruell:
Das ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache aber ich finds lustig und sobald sie sich wieder abgeregt haben herrscht Ruhe den Rest vom Tag und sie werden wieder zu 2 schnurrenden Schmusebacken!
:engel:

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Re: Unsicherheit vor der Anschaffung

Beitrag von Catlovr » 23.07.2011 10:17

Das meinte ich ja mit dem Bezug, den man zum Tier haben muss. Wenn man es nicht nur so "nebenbei" laufen lässt, sondern das Tier wirklich mit zur Familie gehört, hat man die schönsten Momente. Da kann der Fernseher locker ausgeschaltet bleiben. :daum:

Wenn man ein Tier hält, um den Kindern einen Gefallen zu tun (es sei denn sie sind schon so alt, dass sie der Katze gerecht werden können), oder um mal ein bisschen Gesellschaft zu haben, wird das dem Tier nicht gut tun und es wird das äussern. Unsere Mitbewohner haben leider nur begrenzte Möglichkeiten, ihr Unwohlsein mitzuteilen. Oder besser: wir sind zu dumm, alles zu verstehen, was sie uns sagen möchten.

Zur Mehrkatzenhaltung gibt es eigentlich nur eins zu "sagen":

Bild

Das gibt es nicht bei einer Einzelkatze und die Harmonie, die dadurch entsteht ist unbezahlbar.

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