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Zu sensibel?

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Bastet
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Zu sensibel?

Beitrag von Bastet » 24.01.2008 09:22

Hallo ihr Lieben,
habe eine schöne Seite einer Katzenpension entdeckt und folgenden Text gelesen.

(Quelle: http://www.katzenpension-feline.de/provokation.htm)

Ich mache mir manchmal über mich selbst Gedanken, weil ich bei sowas immer heulen muss. Gibt´s noch andere Tierliebhaber, denen es so geht?
Es ist wirklich schlimm, wie sensibel ich manchmal bin. Aber lest selbst.

"Wer war ich?
Ich habe nie einen Namen getragen, ausser vielleicht "Katze"!
Ich habe nie ein zuhause gehabt;
Ich habe nie auch nur die geringste Chance gehabt groß zu werden!
Ich wurde irgendwann ca. Ende Oktober 2007 geboren. Wo? Das weiß ich nicht, ob ich Geschwister hatte auch nicht.
So richtig bewusst bin ich mir selbst nicht geworden, denn plötzlich, ohne irgendeine Vorbereitung, war ich alleine.
Keine Mama als ich rief, kein warmes Kuschelfell um darin wohlig warm zu schlafen. Nur Kälte, fremde Umgebung, fremde Lebewesen.
Ich, daß heißt meine Art, die Felidae, sind von Grunde aus eigentlich recht zäh. Ergo versuchte ich zu überleben.
Ich kämpfte mich von Tag zu Tag durch. Hier fand ich eine Futterschale eines Artgenossen,in dem noch ein Rest war, da mal ein Reststückchen von einer Maus.
Aber das alles schmeckte so seltsam und Bauchweh bekam ich davon auch.
Mir fehlt die süsse und nahrhafte Milch meiner Mama, ich bin doch noch so klein.
Ich wurde immer schmaler und leichter, also musste etwas geschehen.

08.12.2007
Mir blieb mir nichts anderes übrig, als die Nähe von Menschen zu suchen, damit mich jemand versorgt.
So kam ich an ein grosses Haus, wo schon andere, Große und Alte meiner Art rumliefen.
Die Dosenöffnerin nahm mich dann auch mit in das Haus und endlich konnte ich mich mal wieder richtig sattessen.
Aber mein Bauch tat immer noch weh. Nachdem es dunkel geworden war, kam ein anderer Mensch,
steckte mich in einen kleinen Kasten stieg damit dann in eine große Blechkiste.
Die machte sofort einen wahnsinngen Krach und schaukelte furchtbar hin und her, daß es mir ganz schlecht wurde.
Als ich durch die Ritze in meinem Kasten schaute, saß auch noch ein großer Hund mit in der Blechkiste.
Er meinte zu mir "Jetzt hast Du es geschafft Kleine, ab jetzt wird sich gut um dich gekümmert".
Es dauerte auch nicht lange, da setzte man mich aus der kleinen in eine andere riesige Kiste.
Da stand eine Schüssel mit Futter, Wasser, etwas Katzenilch, eine Decke,
die - wenn man sich drauflegte - ganz warm war und sanft schaukelte und gluckerte.
Ich hörte dann, wie der weibliche Mensch dem männlichen sagte,
die Wärmeflasche müssen wir regelmäßig neu machen, damit die Kleine warm bleibt.
Aber das Allerbeste war, ich hatte ein eigenes Klo,
ganz für mich alleine und ganz sauber, das musste ich sofort ausprobieren.

09.12.2007
Als der männliche Mensch heut sah, daß ich das Klo gefunden hatte, war der richtig stolz, auf mich!
Aber irgendetwas schien ihm nicht zu gefallen. Auch der andere Mensch hört sich besorgt an.
Mir war das egal, ich miaute und hoffte auf Streicheleinheiten,
die ich nun schon seit vielen Tagen nicht mehr bekommen hatte.
Hier bekam ich sie, ganz ausgiebig.

10.12.2007
Ich fühle mich bis auf meine Bauchschmerzen pudelwohl, endlich satt und Streicheleinheiten ohne Ende, hier bleib ich!

11.12.2007
Um so verwunderter war ich, als die Beiden jedesmal wenn sie mich sahen ganz besorgt schauten und redeten.
Ich solle nicht aufgeben und schön fleißig weiterkämpfen, ich solle immer auffressen und viel trinken,
das tat ich doch, aber seit heute nachmittag schaffe ich es einfach nicht mehr vom Futternapf bis auf mein Klo,
ich muss einfach zu schnell.
Jedesmal schäme ich mich, wenn ich es nicht mehr bis zum Klo schaffe
und meine Kiste oder meine Decke dann etwas abbekommt, aber keiner schimpft mit mir.

12.12.2007
Heute ist es ganz seltsam still im Haus, ich höre nur die anderen Katze im Haus, kann sie aber nicht sehen,
da meine Kiste in eine separatem Raum steht.
Ich habe ausser durch die Ritze den Hund überhaupt noch kein anderes Tier hier gesehehen, nur gehört.
Irgendwie geht es mir heute schlecht, mein Bauchweh ist schlimmer geworden, aber dafür muss ich nicht mehr so oft.
Die Frau hat mit etwas in meine Milch getan, sie sagte: Das ist Medizin, die soll dir helfen gesund zu werden.

13.12.2007
Eben ist es hell geworden. Die Frau war schon mal bei mir,
aber da habe ich noch geschlafen und sie hat mich auch in Ruhe gelassen.
Etwas später hat der Mann reingeschaut und ich habe miaut. in der Hoffnung gestreichelt zu werden,
aber er war wohl noch nicht richtig wach, eben typisch Mensch, die brauchen etwas länger als wir Katzen.
Aber, was ist den nun los, mir tut der Bauch plötzlich so furchtbar weh, mir ist so schlecht, aua tut das weh.


S t i l l e !
Ein kleines Leben endete bevor es eigentlich richtig beginnen konnte!


Die Kleine verstarb etwa ca. 7.30 Uhr am 13.12.2007
Wir konnten nichts mehr für sie tun.
Sie ist uns regelrecht in den Händen vertrocknet !! "

LG Annette

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Beitrag von Sa.Nae » 24.01.2008 12:09

das hätte ich nicht lesen sollen.
sowas vertrage ich nicht.
das ist bedrückend.
das ist das allerschlimmste, was ich mir vorstellen kann: das diese kleinen wesen angst oder schmerz empfinden.
das hätte ich wirklich nicht lesen sollen. jetzt fang ich nur wieder an zu heulen und muss an mio denken.
ach mensch.

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Beitrag von Poisonheart1972 » 24.01.2008 12:20

Nein denk du bist nicht zu sensibel. Manche Menschen sind nur zu grausam :( .
Weia ist das traurig :cry: . Armes Kätzchen. :?

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Beitrag von Bastet » 24.01.2008 13:33

@Sa.Nae: Sorry, wollte dich nicht auch noch betrüben. Aber zumindest ist meine Frage beantwortet, ich bin Gott sei Dank wohl doch nicht die Einzige, die bei jedem Furz plärrt, wenn es um Mensch- und Tier-Leid geht.

Manchmal weiß ich halt nimmer, ob ich nicht doch in die Klapse gehöre, mir so viele Gedanken zu machen, was auf unserem Planeten jeden Tag abgeht. Aber so bin ich eben.
Könnte euch noch ein paar stories erzählen (Thema Südliche Länder... :evil: Unvorstellbar).

Ich lass es.

LG Annette

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Beitrag von Minosch » 24.01.2008 14:36

Hallo Bastet
Nein, es gibt noch andere "Sensibelchen". Mir kamen auch grad die Tränen als ich das gelesen habe :x. Aber ich denke, dass ist schon gut so, wenn man seine Gefühle zeigen kann!!!
Liebe Grüsse
Miri

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Beitrag von lighttrap » 24.01.2008 14:53

Och mensch.... Armes Kätzchen :cry: :cry:

Ich glaub das hätte ich auch besser nicht lesen sollen... :cry:

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Beitrag von Karin » 24.01.2008 15:09

Also auch ich finde, du bist nicht zu sensibel. Ich bereie es auch schon, dass ich es gelesen habe. Die Tränen bleiben eigentlich gerade nur aus, weil ichdie letzte Zeit sowieso so oft gehuelt habe wegen Möpschen und Zac und Roy ...... Ich hoffe nur immer, dass ich jeweils den richtigen Zeitpunkt erwischt habe, sie zu erlösen (bei Möpschen mit seinem bösartigen Krebs und bei Zac mit dem FIP). Ich habe Alpträume und kann mich oft nicht richtig konzentrieren. Dauernd sehe ich meine Lieben irgendwo, obwohl wir ja zwei Racker hier haben, die mich dann auch wieder ablenken. Aber es ist grausam.

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Beitrag von Tatze » 24.01.2008 15:45

Oh Mann, das ist mir auch ganz schön an die Nieren gegangen.

Ich habe vor einigen Jahren ein Praltikum beim TA gemacht. Dort brachten Tierschützer regelmäßig kranke Hundewelpen aus Spanien. Ich erinner mich an einen kleinen Welpen, der mit Staupe zu uns gebracht wurde. Das arme Würmchen war kaum größer, als ein Pantoffel. Um andere Tiere nicht anzustecken kam der Welpe in den Heizungsraum, wo er den ganzen Tag in völliger Dunkelheit auf sein Ende wartete. Ich fand es schrecklich, dass die Kollegen schon so abgestumpft waren, dass sie noch nicht einmal zu ihm kamen, um ihm ein bisschen Gesellschaft zu leisten. Er war doch noch so klein. Ich war die einzige, die jeden Tag in den Keller gegangen ist und die Mittagspause bei dem kleinen verbracht hat. Ich habe ihn in meinen Armen gehalten und dort einfach schlafen lassen. Ich wollte einfach nur für ihn da sein und ihm im Kampf gegen die Krankheit wenigstens ein paar Stunden täglich beistehen, wöhrend andere Kollegen lieber mittags shoppen gegangen sind. Leider hat er es nicht geschafft.

Ich finde es so schlimm, dass viele Tiere und Menschen leiden müssen. Es ist so ungerecht, dass es manchen schon fast zu gut geht, während es anderen an den banalsten Dingen fehlt. Man fühlt sich machtlos, weil man nie genug tun kann. Wöhrend man ein Tier rettet, sterben vielleicht schon wieder 10 andere.

In meinem Umfeld gibt es leider sehr viele Menschen, denen Tiere völlig egal sind. Einige würden sich niemals ein Tier ins Haus holen, weil sie schmutzig sind und Stinken. Für solche Menschen empfinde ich nur Mitleid. Zum Glück gibt es aber auch solche wie uns, die sich über die Not von Tieren Gedanken machen und denen Geschichten wie diese nahe gehen.


Ich finde nicht, dass wir in die Klapse gehören, weil wir Mitgefühl zeigen. Das macht uns doch nur menschlich, oder?

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Beitrag von Sa.Nae » 24.01.2008 16:28

das ist so krass, was tag für tag in dieser welt passiert.
manchmal weiß ich wirklich nicht, was besser ist. für einen selbst, meine ich. die augen verschließen und zusehen, dass man selbst einigermaßen klar kommt und glücklich ist oder sich mit all dem mist auseinanderzusetzen. immer wieder. ich weiß es nicht. an letzterem kann man zerbrechen. aber anderseits: wenn das jeder tut, dann wird das alles doch nie mehr was.
kennt ihr das.... das ist ein so komplexes thema. wo will man da anfangen? bei den tieren? menschen? oder bei der natur?
in welchem bereich läuft da eigentlich noch was richtig?
uah.
es gibt so viel mist in dieser welt, dass es einen regelrecht erschlägt.
...... :cry:

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Beitrag von Bastet » 24.01.2008 17:30

Wollte nur mal danke sagen an euch.
:kuss:

Ihr seid klasse. Menschen eben (nach MEINER Definition) und keine abgestumpften Was-weiß-ich-was.

LG Annette

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Beitrag von Karin » 24.01.2008 17:47

@Tatze: der arme Kerl! Finde ich toll, wie du ihm beigestanden hast!
Als mein Möpschen nach seiner Krebs-OP noch in der Klinik bleiben musste, habe ich -Gott sei Dank - bessere Erfahrungen mit dem Klinik-Personal gemacht. Die haben sich rührend um die Vierbeiner, aber auch die Zwei beiner gekümmert. Ich bin ja mehrmals täglich zu ihm, so oft ich halt konnte. Und an einem Abend war ich so müde, dass ich fast in seiner Box mit ihm gemeinsam eingeschlafen bin. Da haben sie gemeint, ich sollte ruhig noch bleiben, sie würden mir ggf. eine Decke bringen. Und ich sollte mich nur nicht um die Öffnungszeiten kümmern, sie hätten sowieso immer noch viel zu tun und irgendjemand hätte ja eh immer Nachtdienst und könnte mich dann rauslassen, wenn ich soweit bin. Das fand ich toll. Und ich habe inzwischen auch mitbekommen, dass die dort alle so sind. Deshalb gehe ich auch immer wieder in diese Klinik und werde es wohl immer wieder tun, selbst wenn wir irgendwann nicht mehr hier wohnen würden.

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Beitrag von Trinity » 25.01.2008 11:47

Nee Bastet du bist wirklich nicht die einzige die bei jedem Furz blärrt.
Ich reihe mich da gerne ein, ich vertrage rein gar nichts wenns ums elend der Tiere geht. Manche sachen würd ich mir besser nie anschauen, da sie mich dann Nächte lang verfolgen.



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Beitrag von "Cosmo"polita » 25.01.2008 12:52

ja kann mich nur anschließen,
habe immer total schnell mitleid mit den kleinen würmchen,
schrecklich
ich heul ja schon mit,wenn bei Menschen & Tiere und Doktoren ein tier eingeschläfert wird
oder sie in den nachrichten wieder etwas von wal-delfinfängen bringen
da kriegt ich erst immer einen riesen kloß im hals und dann riesen wut aus diese menschen :grr:
einfach nur grauenvoll

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Beitrag von Karin » 25.01.2008 12:54

Kann mich wieder nur anschließen ....

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Beitrag von Bastet » 25.01.2008 13:06

Das Thema ist zwar gräuselig, aber ich freu mich dennoch, so Leute wie euch kennenzulernen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
(also dass die Menschheit doch nicht so abgestorben ist)
Walfang ist auch so was....Uah.

LG Annette

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