ACHTUNG: Das Katzen-Forum ist zur Zeit deaktiviert. Mehr Informationen darueber gibt es HIER.



Junger Kater unterdrueckt den AElteren

Hier könnt Ihr über das Verhalten Eurer Katze diskutieren. Wofür stehen das Beschnuppern, das Reiben, um die Beine schnurren etc
Lilli
Einsteiger
Einsteiger
Beiträge: 6
Registriert: 19.03.2008 13:50

Junger Kater unterdrückt den Älteren

Beitrag von Lilli » 19.03.2008 14:09

Hallo zusammen!
Ich habe ein großes Problem mit meinen beiden Katern. Beide sind Hauskatzen und kastriert. Loui ist jetzt 1 Jahr, Django 10 Monate.
wir haben Django nach ca. 2 Monaten dazugeholt weil wir beide den ganzen Tag berufstätig sind. Die ersten Wochen verliefen auch relativ problemlos, von den Anfangsproblemchen mal abgesehen. Nun sind wir vor 2 Monaten umgezogen. Der kleine ist sehr dominant und immer präsent. Seit ca. 1 Monat beschränkt Loui sein Revier auf den Kratzbaum und die anliegende Fensterbank. Ich musste ihm ein Katzenklo neben den Kratzbaum stellen weil er ständig auf die Couch oder die Fensterbank gepinkelt hat, wahrscheinlich traut er sich nicht bis zum Katzenklo wo er durch das Wohnzimme gehen müsste, am kleinen Frechdachs vorbei. Das benutzt er jetzt auch.Loui war früher sehr verschmust und hat immer bei uns im bett geschlafen. Jetzt traut er sich nicht mehr aus seiner Ecke weg und kommt auch nicht mehr zu uns zum schmusen.Sobald der kleine näher kommt, fängt Loui an zu fauchen und Django beißt ihn oder gibt ihm eine mit der Pfote.
Manchmal nehme ich den Großen mit zu meinen Eltern in die Wohnung.Wenn wir da sind ist er wieder der Alte. Er ist dort ständig in Bewegung und bekommt Schmuseattaken. Sobald ich aber wieder mit ihm zuhause bin verzieht er sich auf den Kratzbaum und verharrt dort.
Essen und trinken muss ich ihm auf die Fensterbank stellen sonst isst er garnichts.
Ich weiß nicht mehr weiter. Ich möchte ungern einen von beiden weggeben aber ich merke das der Große sich nicht mehr wohlfühlt. Bachblüten habe ich schon ausprobiert, dadurch hat die Agressivität auch abgenommen aber das Problem besteht weiterhin.

Kennt vielleicht jemand das Problem oder kann mir weiterhelfen. Bin um jede Antwort dankbar.

Lieber Gruß Lilli

Benutzeravatar
Gyde_S
Katzenexperte
Katzenexperte
Beiträge: 4141
Registriert: 03.09.2007 11:38
Katzenrasse: 2 Perser
Land: Deutschland
Wohnort: 52223 Stolberg

Beitrag von Gyde_S » 20.03.2008 15:17

Hallo Lilli.
(Ich hab dein Thema gerade umbenannt, damit die Ãœberschrift aussagekräftiger ist als "Brauche Hilfe" oder so. Gruß, Gyde)
Sind deine beiden Kater kastriert? Oftmals kommt es vor, dass durch Eintreten der Geschlechtsreife das Verhältnis zwischen Katern sehr angespannt wird und sie sich nicht (mehr) verstehen.
Wie reagieren sie auf einander? Hauen sie sich? Fauchen sie? Raunen sie? Wie sieht die Körpersprache aus? Haben sie die Ohren angelegt? Peitschen sie mit dem Schwanz? Zoffen sie sich so stark, dass du dazwischen gehen musst? Kannst du sie überhaupt nicht nebeneinander füttern? Was passiert dann?
Ist eure jetzige Wohnung kleiner als die erste? Hat Loui vielleicht nicht genug Rückzugsmöglichkeiten?
Ist Django ausreichend ausgelastet? Will er vielleicht nur spielen und benutzt Loui dazu, der aber garkein Interesse dadran hat? Spielst du ausreichend mit ihm?
Viele Fragen, ich weiß. LG, Gyde

Lilli
Einsteiger
Einsteiger
Beiträge: 6
Registriert: 19.03.2008 13:50

Beitrag von Lilli » 23.03.2008 13:22

Hallo Gyde.
Also beide kater sind kastriert. Das war mein erster Schritt dagegen anzugehen aber es hat sich nichts geändert.
Zum verhalten kann ich sagen, dass wie oben schon beschrieben, Loui faucht sobald Django ihm zu nahe kommt und die Ohren anlegt. Django haut und beißt ihn und hat eine Bürste vom allerfeinsten. Manchmal wenn loui faucht gibt Django komische geräusche von sich es hört sich irgendwie an wie jodeln!?
Am Anfang haben sie sich so gezofft das ich dazwischen gehen musste, da Loui sich nun aber so ziemlich garnicht mehr in der Wohnung bewegt geht es eigentlch.
Ich könnte sie wahrscheinlich nebeneinander füttern das problem ist aber das ich Loui nicht in die Küche kriege...Aus dem Napf auf der Fensterbank essen sie beide auch nebeneinander.
zur Wohnung: unsere jetzige Wohnung ist 5qm kleiner als die alte dafür können sie aber jeden Tag ca. 1 std. auf die terrasse.IN der alten Wohnung hatten wir 3 Räume, die jetzige ist offen so das nur das Schlafzimmer eine extra Raum ist, der ihnen aber natürlich zur Verfügung steht.
Ausgelastet müsste der Kleine eigentlich sein, da wir jeden Tag mit ihm spielen.

Benutzeravatar
Brigitte
Katzenexperte
Katzenexperte
Beiträge: 480
Registriert: 24.02.2008 13:48
Land: Deutschland
Wohnort: Wallenhorst

Beitrag von Brigitte » 23.03.2008 15:17

Ich habe auch 2 Kater (Floppy und Faxe) die sich absolut nicht leiden können.Die Beiden sind Freigänger und haben sehr viele Möglichkeiten sich aus dem Wege zu gehen.Der Floppy kommt fast nur zum Fressen nach Hause,der Faxe hält sich überwiegend im Haus auf.Wenn der Floppy frisst,beschäftige ich mich mit dem Faxe,damit die Beiden sich nicht in die Haare kriegen.Wenn der Floppy sich hier im Haus zum Schlafen niederläßt,dann läßt ihn der Faxe in Ruhe.
Mir ist es ein absolutes Rätsel was in den beiden Katern vorgeht.
Ich glaube der Faxe hat Angst vor Floppy.deshalb läßt er ihn auch in Ruhe schlafen.Denn wenn der Floppy schläft,dann hat der Faxe die Oberhand.

Lilli
Einsteiger
Einsteiger
Beiträge: 6
Registriert: 19.03.2008 13:50

Beitrag von Lilli » 23.03.2008 16:35

Ja wenn es von anfang an so gewesen wäre das sie sich nicht verstehen dann würde ich es leichter nachvollziehen können...
hab mir gerade noch fotos angeguckt wo sie ein herz und eine seele waren, zusammen im Körbchen geschlafen haben...
Das bricht mir fast das herz.

Poisonheart1972
Katzenexperte
Katzenexperte
Beiträge: 3904
Registriert: 21.01.2008 12:52

Beitrag von Poisonheart1972 » 23.03.2008 16:50

Wir haben hier auch 2 Stück die von Anfang an zusammen waren bzw sogar geschwistern sind.
Ich kann nun nicht sagen das sie sich gar nicht mehr verstehen.
Putzen sich noch gegenseitig , fressen nebeneinander und kebbeln sich auch.
Mir ist aber allerdings auch aufgefallen das die sich nun mehr aus dem Weg gehen. Also nicht mehr so zusammenliegen eng aneinander gekuschelt wie eben als sie klein waren.
Bei Melody hab ich den eindruck als wenn sie halt erwachsen wird.
Sie geht schon mal gern ihren eigenen Weg , und legt sich eben zum schlafen nach hinten , ins Kinderzimmer oder Schlafzimmer. Kuscheleinheiten holt sie sich denoch immer mal bei mir ab.
Klärchen sucht dafür nun die Nähe anstatt bei Melody bei uns.
Also das ist das was mir nun hier aufgefallen ist.
Hab hier allerding auch schon gedacht weil ich das immer so süss finde, das die 2 Kuscheln , und nun nicht mehr , ist schade drum.
Bei dir scheint ja da noch extremer zuzugehen.
Aber woran das nun liegen mag :?: :kratz:
Bist du imemr dabei wenn ihr auf die Terasse geht ? Das da vll mal was vorgefallen ist mit einer anderen Katze ?
Hier beim Kebbeln gehts auch schon mal rund. Da werden auch Ohren angelegt oder auch mal einen dicken Schwanz gemacht.
Das mit dem Fauchen hält sich im Rahmen ist aber auch schon vorgekommen.
Mach mir da auch schon mal Gedanken drum und Beobachte die beiden, weil ich mir nie sicher bin ob das "normal" ist.

Lg Bine

Lilli
Einsteiger
Einsteiger
Beiträge: 6
Registriert: 19.03.2008 13:50

Beitrag von Lilli » 23.03.2008 17:41

Ne da kann nichts passiert sein, ich bin immer dabei wenn sie auf der Terrasse sind, und das Verhältins zwischen den beiden war schon so bevor ich sie auf die Terrasse gelassen habe... also das kann es leider auch net sein.

Poisonheart1972
Katzenexperte
Katzenexperte
Beiträge: 3904
Registriert: 21.01.2008 12:52

Beitrag von Poisonheart1972 » 23.03.2008 18:20

Hmmm also weiter Grübeln :kratz: :|

Benutzeravatar
Lady Griddlebone
Katzenexperte
Katzenexperte
Beiträge: 1192
Registriert: 21.01.2008 16:52
Katzenrasse: 2 HK, 2 Aby, 1 Thai
Land: Oesterreich
Kontaktdaten:

Beitrag von Lady Griddlebone » 23.03.2008 18:40

Hallo Lilli!

Ich hatte ein ähnliches Problem wie du!
Einige Zeit lang hatte ich den Kater meiner Freundin bei mir, weil es ihr nicht möglich war, den Kater gerade bei sich zu haben (sie zog von Deutschland nach Österreich und wohnte einige Zeit wegen Wohnungssuche in einem Wohnheim, wo sie den Kater nicht halten konnte)
Sein Name war Angel.
Vier Monate lang lief alles super. Unser Casanova und ihr Angel schliefen auf der Couch nebeneinander und es war Friede, Freude, Eierkuchen.
Doch eines Tages geschah etwas zwischen den beiden.
Aus uns völlig unbekannten Gründen greifte Angel plötzlich Casanova an. Es flogen so sehr die Fetzen, dass sich Angel Krallen bei dem Streit ausriss und mein Mann und ich mussten dazwischen gehen.
Seit diesem Tag war alles nicht mehr wie früher.

Wir mussten sie räumlich trennen, so schwer waren die Kämpfe.
Allerdings pinkelte uns dann dadurch ANGEL in die Wohnung, weil wir ihn wegsperrten und ihm das nicht passte.
Immer wieder gab es blutige Kämpfe. Casanova traute sich irgendwann nicht einmal mehr aufs Klo und pinkelte auf sein Lieblingskissen.
Er verbrachte von da an 24 Stunden auf dem Kühlschrank und kam nur zum Fressen herunter, um dann gleich wieder hinauf zu gehen. Er pinkelte dann in die Spüle, nachdem ich das Kissen entsorgen musste.
Es war schrecklich! Tierarztbesuche waren an der Tagesordnung und Wundversorgung sowieso. Casanova war ein seelisches Wrack und noch heute sind seine psychischen Schäden unübersehbar! Mit viel Liebe, Bachblüten und immer wieder neuen Methoden versuche ich, seine sensible Seele wieder aufzurichten. Es ist ein schwerer, langer und harter Gang.
Angel lebt nun wieder bei seinem Frauchen, denn wir suchten so schnell wie nur irgendmöglich IRGENDEINE Wohnung für sie, um dem Terror ein Ende zu machen.
Angel geht es heute wieder gut. Er hat alles super überwunden - klar, denn ER war ja nicht der Verfolgte und Gejagte.

Hinzu kommt, dass zu der Zeit der Kämpfe mein Mann blutverdünnende Tabletten nehmen musste. Einmal - es war nachts - wollte er die beiden trennen und vor lauter Hektik ging er mit bloßen Händen und Füßen dazwischen. Angel griff meinen Mann dann hefigst an und mein Mann blutete 15 Minuten ununterbrochen wie ein Wilder.... Fragt nicht, wie mein Herz klopfte! Dachte schon, ich muss ihn ins Krankenhaus bringen.

Ich forschte nach und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es sich um "umgerichtete Aggression" (oder auch "umadressierte Aggression" genannt) handeln musste.
Ich habe hier mal etwas im Internet gefunden (Quelle: Wetterau-Katzen)


Bei einer umgerichteten Aggression reagiert eine Katze in großer Erregung auf irgendeinen Reiz aggressiv (z.B. fremde Katze im Garten oder die sie durch ein Fenster sieht, oder einen Hund, Geräusche oder fremde Gerüche die die Katze erschreckt haben, Frustration, Angst, z.B. beim TA-Besuch usw.), wobei das eigentliche Ziel ihrer Aggression aber nicht (mehr) erreichbar (oder bei Geräuschen: auszumachen) ist, und die Aggression sich dann auf die völlig unbeteiligte, aber zufällig anwesende Mitkatze richtet. Typische Beispiele sind: zwei Katzen schlafen auf der Couch, es fällt etwas um oder macht Krach, eine Katze erschreckt sich/schreckt hoch und reagiert mit heftigem Angriff auf die Katze, die zufällig neben ihr lag. Oder aber, eine Katze sieht eine fremde Katze oder einen Hund, durch ein Fenster oder im Freilauf, erschrickt sich vielleicht oder reagiert mit Angstaggression oder teritorialer Aggression, richtet aber die Aggression auf die unbeteiligte, ahnungslose, aber eben in der Nähe befindliche Mitkatze.
Solche eine umgerichtete Aggression löst leider meistens eine Kettenreaktion aus, die das Ganze zu einer verfahrenen Situation macht: die angegriffene Katze reagiert auf die völlig unerwartete, ungerechtfertigte und heftige Attacke natürlich mit heftiger aggressiver Verteidigung, sie weiß ja gar nicht, wie ihr geschieht. Diese heftige Gegenwehr wiederum bestätigt die angreifende Katze und es kommt zu einem heftigen Kampf. Von diesem Zeitpunkt an kommt es jedesmal, wenn sich die Katzen erneut begegnen, zu heftigen Kämpfen, da sich ja die Katzen in ihren aggressiven Attacken bestätigt sehen bzw. sich zu aggressiver Gegenwehr veranlasst fühlen.

Kennzeichen einer solchen umgerichteten Aggression sind: zwei Katzen, die zusammenlebten und sich verstanden, reagieren plötzlich, von einem Moment zum anderen, aggressiv aufeinander; die aggressiven Attacken sind sehr heftig; ein normales Zusammentreffen der Katzen ist plötzlich nicht mehr möglich.

Durch die ungünstige Kettenreaktion kann es dazu kommen, dass die aggressiven Reaktionen erhalten bleiben oder eine Katze eine Phobie oder einen Angstzustand entwickelt. Durch Drohgebärden, sobald sie sich sehen, oder durch ängstliche Mimik und Gestik werden dann weiterhin aggressive Reaktionen bei der anderen Katze ausgelöst.

Das räumliche Trennen der beiden ist erstmal richtig, denn die Katzen befinden sich dabei in einem hohen Erregungszustand, was zu heftigen Kämpfen und damit zu Verletzungen führen kann. Außerdem besteht die Gefahr, steht der Mensch dabei oder versucht gar einzugreifen, das sich die Aggression wiederum gegen ihn richtet. Befindet sich eine Katze in so einem hohen Erregungszustand, kann sie, wenn sie sich bedrängt oder gereizt fühlt, eben das oder den Nächstbesten angreifen, ohne noch groß unterscheiden zu können, die Reizschwelle ist verringert. Von daher sollten die Katzen erstmal vorsichtig (!) getrennt werden (niemals abrupt packen oder hochnehmen, besser: eine Katze vorsichtig aus dem Zimmer bugsieren und Tür zu). Da du schreibst, dass du Söhne hast, also Kinder im Haus sind (?), ist die räumliche Trennung und damit Unterbindung der heftigen Kämpfe umso wichtiger! Da die Aggressionen leider so heftig sind, ist damit nicht zu spaßen und sie können auch für Anwesende gefährlich werden. Nachteil der räumlichen Trennung ist, dass man damit quasi eine Situation hat, wie bei einer Zusammenführung zweier sich fremder Katzen. Aber zumindest können die erregten Katzen in ihren jeweiligen Räumen sich erstmal wieder beruhigen und "runterkommen", aus diesen hohen Erregungszustand rauskommen (die Katzen dabei auch in Ruhe lassen), sollten also erstmal eine zeitlang getrennt bleiben. Mit etwas Glück ist der ganze Spuk dann am nächsten Tag, wenn beide wieder zusammengelassenen werden, wieder vorbei.

Sollte es nicht vorbei sein und die Katzen, wenn sie sich sehen, wieder drohen (knurren, aufgeplusterter Schwanz/Rückenkamm, die andere fixieren/anstarren usw.), wobei es aber noch nicht zu Angriffen kommt, kann man folgendes probieren:
sofort den Sichtkontakt unterbrechen. Katzen kann man aus einer aggressiven Situation gut herausholen, wenn der Blickkontakt zur anderen Katze unterbrochen ist. Denn zum Drohen und Angreifen gehört zwingend Blickontakt, die Katzen fixieren sich, starren sich an. Ist dieser Blickkontakt nicht möglich, ist auch kein Drohen und damit auch kein Angreifen möglich. Deshalb alles unternehmen, um eine der Katzen (die drohende bzw. die, die die andere fixiert/anstarrt) abzulenken, alles mögliche versuchen, dass eine Katze die anderen nicht anschaut, sondern eben durch Ablenkung woanders hinschaut. Das kann man z.B. so machen, dass man die Katze zu sich heranruft, oder mit einer Leckerlidose klappert, Leckerli wirft oder Futter öffnet, oder etwas anderes, einen Gegenstand wirft -> natürlich nicht zu den Katzen hin, sondern woanders hin, und auch so, dass die Katzen nicht mitbekommen, dass der Mensch wirft. Der Gegenstand soll einfach nur irgendwohin fliegen und die Katzen damit ablenken. Diese Methode ist allerdings nur vorsichtig zu probieren (etwa ein Strumpfknäul in eine Ecke des Zimmers vorsichtig werfen), denn wenn die drohenden Katzen sich erschrecken, kann das natürlich erst recht einen heftigen Angriff auslösen! Weitere Ablenkungsmöglichkeiten sind gemeinsame Rituale, etwa ein bestimmtes Spiel, das die Katzen gut kennen, weil es regelmäßig durchgeführt führt. Vielleicht fallen dir auch bestimmte Geräusche ein, auf die die beiden positiv reagieren, z.B. das Aufreißen einer Leckerli-Tüte oder Bewegen eines beliebten Spielzeugs.
Mit diesen Ablenkungen immer wieder die Drohphase stören (die Aufmerksamkeit der Katzen ablenken), hat man eine Katze erstmal abgelenkt und aus der Situation herausbekommen, dann ihre Aufmerksamkeit behalten, z.B. durch ein intensives Spiel. Idealerweise werden bei dem Spiel dann auch die Erregung und Anspannung abgebaut.
Wenn allerdings die Katzen sich sehen, sich androhen und es schon zu Drohgesang (jaulen) oder gar schreien und zu Angriffen kommt, dann bringt meistens Ablenken nichts mehr und die beiden sollten sofort wieder vorsichtig (!) getrennt werden. Beim nächsten Zusammenlassen (nachdem die beiden einige Zeit zum "runterkommen" hatten und wieder in einem gelasseneren Zustand sind) kann man es dann erneut probieren.

Zur Unterstützung empfehle ich, so schnell wie möglich einen Feliway-Stecker zu besorgen, diesen in die Steckdose anzubringen und stabil (ohne Unterbrechung) in der Wohnung verduften zu lassen. Infos zu Feliway: www.feliway.de
Gibt es zu kaufen beim Tierarzt oder in online-shops. Feliway wirkt stressabbauend, kann einen beruhigenden Einfluss haben und manchmal auch bei Aggressionen unterstützend helfen.




Ich muss nach meiner eigenen Erfahrung noch dazu sagen, dass es äußerst wichtig - ja fast unerlässlich - ist, schnell zu handeln. Wenn du auf eigene Faust nichts erreichen kannst, wende dich BITTE an eine Katzenpsychologin (z.B Gabriele Zuske).
Mit den psychischen Schäden, die dein unterdrückter Kater davontragen kann, ist wahrlich nicht zu spaßen und je länger dieser Zustand anhält, umso schlimmer wird es und umso schwerer bekommst du die Angst aus ihm heraus.

Manche mögen meinen ich übertreibe. Aber ich habe all dies selbst erleben müssen :-(

LG
Cordi

Benutzeravatar
Gyde_S
Katzenexperte
Katzenexperte
Beiträge: 4141
Registriert: 03.09.2007 11:38
Katzenrasse: 2 Perser
Land: Deutschland
Wohnort: 52223 Stolberg

Beitrag von Gyde_S » 24.03.2008 11:02

:up: Toller Beitrag. Das kann es natürlich auch sein.
Wurden die Kater erst nach Beginn der Streiereien kastriert? Dann könnte es eben auch sein, dass gerade ungünstigerweise die Geschlechtsreife eingetreten ist und diese dann hormonbedingt zu dem Zoff geführt hat. Dadurch können Katerfreundschaften dauerhaft zerstört werden. Darum ist es bei einem Katerpärchen so wichtig frühzeitig zu kastrieren.

Benutzeravatar
Lady Griddlebone
Katzenexperte
Katzenexperte
Beiträge: 1192
Registriert: 21.01.2008 16:52
Katzenrasse: 2 HK, 2 Aby, 1 Thai
Land: Oesterreich
Kontaktdaten:

Beitrag von Lady Griddlebone » 24.03.2008 11:08

Ja, das kann auch sein!
Das unterschätzen viele oft oder wissen gar nicht, dass sich manche Katerpärchen vor Beginn der geschlechtlichen Reife völlig anders verstehen können als danach!

Lilli
Einsteiger
Einsteiger
Beiträge: 6
Registriert: 19.03.2008 13:50

Beitrag von Lilli » 25.03.2008 12:42

Ja die beiden wurden erst kastriert nachdem die Streitereien angefangen haben. Wollte es eigentlich früher machen aber dann kam der Umzug dazu und ich wollte ihnen nicht zuviel zumuten.

Benutzeravatar
Gyde_S
Katzenexperte
Katzenexperte
Beiträge: 4141
Registriert: 03.09.2007 11:38
Katzenrasse: 2 Perser
Land: Deutschland
Wohnort: 52223 Stolberg

Beitrag von Gyde_S » 26.03.2008 12:48

Hmm... Dann wird es wohl, tut mir leid, dir das so sagen zu müssen, nie mehr zwischen den beiden werden. Sind einmal die Hormone im Spiel, ists eigentlich für immer aus mit der Männerfreundschaft.

Benutzeravatar
Lady Griddlebone
Katzenexperte
Katzenexperte
Beiträge: 1192
Registriert: 21.01.2008 16:52
Katzenrasse: 2 HK, 2 Aby, 1 Thai
Land: Oesterreich
Kontaktdaten:

Beitrag von Lady Griddlebone » 26.03.2008 19:28

Da ich durch den oben geschriebenen Vorfall ein ähnliches Problem hatte (Casanova war seit diesem Zwischenfall nie mehr ganz der alte und hatte furchtbare Angst vor Macavity und Lucky Joe - auch nachdem Angel weg war!), habe ich schon ziemlich viel probiert und kann nun sagen:
Es gibt schon noch verschiedene Dinge, die man noch ausprobieren könnte - Erfolgsgarantie kann man keine zusichern.
Denn wie schon Gyde richtig sagte, kann es durchaus sein, dass die beiden gar nicht mehr miteinander klarkommen werden.
(Ich muss dazu sagen: Seit Sonntag habe ich DIE Lösung für meine Situation gefunden! *freu* *spring* *jubel* ... aber nicht jede Katze ist gleich und daher heißt es nicht, dass MEINE Lösung für deine Katzen auch DIE Lösung ist)

Vorab muss ich fragen:
Wie sieht es denn jetzt aus? Zoffen sich die beiden immer noch so sehr, dass du dazwischen gehen musst? Loui wird ja nicht von seiner Fensterbank gehen - und daher bleibt es ruhig.
Was passiert, wenn du die beiden auf engstem Raum zusammen sperrst?
Mir wäre wichtig zu wissen, wie weit die Feindseligkeit momentan ist.

LG
Cordi

Lilli
Einsteiger
Einsteiger
Beiträge: 6
Registriert: 19.03.2008 13:50

Beitrag von Lilli » 27.03.2008 16:04

Also seit 3 Tagen ca. kommt Loui immer öfters zu uns auf die couch und legt sich auch zum schlafen dahin, er kommt sogar manchmal nachts ins schlafzimmer zu uns ins bett und zu meinem erstaunen lag django direkt neben ihm und beide haben friedlich geschlafen...das war soooo schön!
Loui ist wirklich von einen auf den anderen Tag für seine Verhältnisse total aktiv geworden... er läuft ins bad um aus dem hahn zu trinken und macht wieder seinen alltäglichen rundgang ich bin echt ausm häuschen..ab und zu springt django noch auf ihn drauf aber sie zoffen sich dann nur ganz kurz und dann ist wieder gut. Meistens reicht es wenn Loui faucht, dann macht django wieder ne Kehrtwendung.. Feliway hab ich mir übrigens auch bestellt ist aber leider noch net angekommen.
Gesten hab ich sie sogar erwischt wie Django Louis Pfoten abgeleckt hat... Ja ja die Hoffnung stirbt zuletzt...und wir haben sie wieder..

Antworten