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Wer hat Erfahrung mit Oberschenkelhalsbruch bei einer Katze

Allgemeine Themen zu Katzenkrankheiten
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Smallpepsi
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Re: Wer hat Erfahrung mit Oberschenkelhalsbruch bei einer Katze

Beitrag von Smallpepsi » 27.09.2008 12:17

Hallo Ihr alle,

heute haben wir einige positive Erfahrungen gemacht:

Als ich Freddy heute morgen in den Flur setzte, lief (humpelte) er schnurstracks auf die Küchentür zu (die ich noch nicht zu gemacht hatte - schließlich stand da mein Kaffee und Freddy ist die letzten Tage nie von alleine gelaufen-) und ging zu seinem angestammten Fressplatz. Er fraß und trank etwas.
Juhuuu! Das war das erste mal seit einer Woche, dass er 1. selbständig ein paar Schritte tat und 2. aus eigenem Antrieb Nahrung zu sich nahm!!!!

Leider folgte dann auch ein Negativ-Erlebnis. Freddy lag wieder in seinem Pappkarton im Flur. Ich ging mit Wäschekörben ins Bad um die Wäsche zu sortieren. Die Tür war dabei auf und ein Auge immer auf Freddy (dachte ich). Eine Sekunde hatte ich wohl nicht aufgepasst und Freddy stand plötzlich vor dem Wäschekorb und versuchte, hinein zu springen. (Er hilft mir sonst immer beim Wäschesortieren und läßt sich gerne unter Dreckwäsche vergraben und im Korb bis zur Waschmaschine tragen!) Leider bekam er das Bein nicht hoch, hing fest und er begann zu Schreien. Ich wollte ihm helfen und wurde stark gebissen.

Ist nicht einfach. Der Vorteil des Flures gegenüber dem Kaninchenstall ist, dass der Flur größer ist und einige Katzen-Schritte zuläßt; dass dort Durchgangsverkehr herrscht und Freddy so mehr am Leben teilnehmen kann; und dass kaum Schränke drin sind. Der Nachteil: Der Flur hat 5 Türen, und im täglichen Leben muß ich durch jede mal durch. Leider will Freddy dann aus Gewohnheit mit (in jedem Zimmer hatte er so seinen Lieblingsplatz).

Eben saß Freddy im Kaninchenstall und die angerenzende Terrassentür war offen. Was hat er für ein Gemaunze veranstaltet! "Laßt mich raus, ich will nach draußen!"
Nein, lieber Freddy, raus darfst Du nicht.

Wir haben ihn dann mal in den 5m langen Eingangsflur gelassen, Klo und Futter reingestellt. Er hinkte von einer Ecke bis in die andere und zurück. Und das recht flott! Er schlägt nicht mehr mit dem Bein nach hinten aus sondern versucht, es an zu ziehen. Leider kann er die Pfote nicht nach vorne holen und tritt beim Humpeln immer auf den Rücken (die Oberseite) der Pfote, sie hängt einfach schlapp hinterher. Aber er hat bei seinen Gehversuchen nicht geschrien.

Ich bin so happy. Seine Apathie läßt nach. Er möchte wieder bei uns sein.
Aber das, was er möchte, kann ich ihm nicht bieten. Unsere "Lebens"-Räume können wir wegen der Sprunggefahr nicht mit ihm teilen.

Bin gespannt, wie er sich weiter entwickelt. Immo scheint er auf einem guten Weg zu sein.

Liebe Grüße
Smallpepsi

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chanel
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Beitrag von chanel » 01.10.2008 14:25

hallo,

na wie gehts dem kleinen Mann?
Läuft bestimmt schon besser, oder?
Gibts schon Neuigkeiten vomTierarzt?
Also wegen Fädenziehen, ob er zufrieden ist, etc.
Sag doch mal :wink:

lg Angie

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Smallpepsi
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Beitrag von Smallpepsi » 01.10.2008 19:29

Hallo Angie,

komme gerade vom TA. Fäden wurden gezogen. Der ca. 10 cm lange Schnitt ist an beiden Enden super zusammen gewachsen. Nur in der Mitte ist er ca. 2 cm offen, es kam viel Wundflüssigkeit heraus. Das ist jetzt noch mal geklammert worden.
Katerchen will immer noch nicht laufen. Beim Humpeln belastet er das Bein gar nicht, sondern hält es angezogen. Ich habe dem TA von Gismo erzählt, wie schnell der wieder auf die Beine kam, und er nickte nur und meinte, das wäre normal. Der TA sagte, Freddy stelle sich halt etwas an. Jede Katze ginge anders damit um. Ich glaube meinem Tierarzt.
Dabei ist Freddy sonst der still leidende, alles-über-sich-ergehen-lassende, ruhige Typ. Hat er gerade mal wieder bewiesen. Weil er die Pfote noch nicht nach vorne holt, hat der TA ihm in die Ballen gekniffen, um die Nerven zu überprüfen. Freddy blieb reaktionslos. TA kniff immer stärker, machte schon ein skeptisches Gesicht, dann fauchte Freddy. Das ging mehrere male so. Okay, Gefühl ist vorhanden, aber Reaktion kommt verzögert. Wieder im Transportkorb machte Freddy sofort einen Protest-Haufen. Ich mußte lachen. Typisch Freddy. Natürlich hatte ihm das weh getan, er wollte es nur nicht zeigen.

Immo tut es mir so leid, dass wir Freddy nicht an unserem täglichen Leben teilnehmen lassen können. Zwar sagte der TA, wir sollten ihn einfach laufen lassen, er würde schon merken, was er kann und was nicht, aber das sehe ich anders. Freddy wird noch immer panisch, wenn er mit seinem operierten Bein irgendwo anstößt. -Dann sehe ich ihn in Gedanken schon eine unserer vielen Treppen runterpurzeln.- Nee, da vertraue ich auf meine Freddy-Kenntnis und stelle ihm lieber nach und nach kleine potentielle Klettergelegenkeiten in den Flur. Wenn er die dann bewältigen kann, darf er wieder frei im Haus laufen... so stelle ich mir das vor - glaube aber, bis dahin wird noch eine lange Weile vergehen.

Liebe Grüße
Smallpepsi

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Beitrag von "Cosmo"polita » 01.10.2008 19:58

hi

ja ganz klar, jede katze geht damit anders um,
aber hab ihr schon mal an physiotherapie gedacht,
ich weiß leider nicht, wenn der geeignete zeitpunkt ist, aber da könnte man sich ja informieren
hab auch einen im internet eine therapeutensuchseite gefunden

http://www.dgt-ev.de/therapeutensuche.html"

die physiotherapie ist in erster linie auf den bewegungsapparat gerichtet, also skelett, sehnen, bänder, muskeln und gewebe. es geht dabei um die wiederherstellung störungsfreier funktionen oder der vorbeugung weiterer schäden (z.B. bei gelenkfehlstellungen, falscher belastung etc.),
es gibt ja verschiedene elemente in dieser therapie:

* massage, manuelle therapie
* gezielte gymnastik (aktiv oder passiv), bewegungstherapie
* hydrotherapie
* thermotherapie
* technische anwendungen wie elektrotherapie (reizstrombehandlung), magnetfeldtherapie, therapeutischer ultraschall

wobei wärme im rahmen von thermotherapie bei chronischen erkrankungen
eingesetzt wird, kälte dagegen bei akuten Verletzungen und entzündungen. massagen werden
angewendet bei muskelverspannungen, arthrosen und lähmungen.
elektrotherapeutische anwendungen führen zu einer verbesserung der durchblutung und einer
schmerzminderung. mit therapeutischem ultraschall wird über wärmeerzeugung ein effekt auf
muskulatur und bindegewebe erzielt

http://www.bltk.de/html/pm/pk_physio_270505.pdf"

ich drück euch die daumen auf eine schnelle besserung und das der kleine bald wieder besser laufen kann

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Beitrag von Smallpepsi » 02.10.2008 19:11

Hallo Cosmo,

hab vielen dank für die Links! Eine Physiotherapie könnte vielleicht helfen, ist ja bei Menschen inzwischen eine Standardbehandlung.
Ãœber den letzten Satz des zweiten Links mußte ich lachen: " Physiotherapie bei Katzen ist aufgrund ihres Wesens nur eingeschränkt möglich...".
Wann der richtige Zeitpunkt wäre, weiß ich auch nicht. Noch befinden wir und ja in der allerersten physischen Heilungsphase (Wundverschluss), die möchte ich erstmal abwarten.
Außerdem sind wir durch die OP auch gerade einige Dollar leichter geworden. Ich kann mir vorstellen, dass so eine Therapie nicht eben vom Taschengeld zu bezahlen ist.
Sollte sich Freddys Beweglichkeit aber in den nächsten Wochen nicht merklich bessern, dann werde ich Deinen Vorschlag ernsthaft in Betracht ziehen.

Komischerweise ziert sich der Kater bei meinem Mann nicht so. Bei ihm ist er heute (unter strenger Aufsicht!) ohne zu murren aufs Sofa gesprungen und hat den Kratzbaum fast auseinander genommen.

Jetzt frage ich mich wirklich, ob Freddy mir nur was vormacht?!?
...versteh mal einer die Katzen...

Liebe Grüße
Smallpepsi

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Beitrag von Smallpepsi » 28.10.2008 19:10

Hallo Ihr,

auch wenn es jetzt wie ein Monolog erscheint - vielleicht hat ja auch eine andere Katze mal das Problem und ist dann froh über einen Erfahrungsbericht -.

Seit einer Woche (4 Wochen nach der OP), werden die "Krämpfe" oder "epileptischen Anfälle" in dem operierten Bein deutlich weniger. Es tritt nur noch ganz kurz auf, nachdem er lange gelegen hat.
Anfangs war das ja schlimm. Er wollte nach vorne, aber sein zurückschlagendes Bein (irgendwie spastisch unkontrollierbar, als hätte es sich "verhakt") hat ihn nach hinten gezogen. Er war echt manövrierunfähig. Nach 3 Wochen hatte er den Trick raus, sich einfach fallen zu lassen, wenn sein Bein diesen krampfartigen Anfall bekam.

Und seit gestern tritt er tatsächlich wieder, wenn auch nur ganz leicht, mit dem Bein auf!
Und Rennen auf 3 Beinen kann er inzwischen wie ein Weltmeister. Nur mit schnellen Wendungen (Bein im Gelenk verdrehen) klappt es nicht. Aber das war ja auch nicht Sinn der Sache, er soll doch alle Viere benutzen!

Nun, nach 5 Wochen erst, scheint er zu beginnen, das Bein wieder zu belasten, wenn auch nur ansatzweise. Natürlich ist sein Leben noch immer auf sprungungefährliche Zimmer beschränkt. Aber trepphoch- und -runter bereitet ihm keine Probleme mehr.

Armer Freddy, er möchte sooo gerne wieder raus. Er ergibt sich aber tapfer seinem Schicksal, zum Glück ohne Protestaktionen. Meine alte Katze hätte mir für diese Demütigung sicher täglich ihren Haufen mitten in den Flur gesetzt!

Und zum Glück geht es auf Winter zu und es ist eh draußen nicht mehr so gemütlich für Katzen.....

Liebe Grüße
Smallpepsi

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Beitrag von chanel » 28.10.2008 21:06

Hallo

schön wieder von Euch zu hören.
Freut mich dass es deinem Kater wieder besser geht.
Ich freu mich dass es so kalt ist, da mag unser
großer Kater auch nicht sauch sehrooooo lange draussen bleiben und
kuschelt mehr mit uns. :smile1:
Anscheinend dauert das bei älteren Katzen doch länger, wenn ich denk
dass Gismo schon am Tag der OP wieder aufgetreten ist.
Und er hatte ja KEINE Schmerzmittel. Ich finds immer wieder erstaunlich.

LG Angie

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Beitrag von "Cosmo"polita » 29.10.2008 08:14

morgen

ja schön von euch zu lesen und vorallem das er wieder anfängt aufzutreten :daum:

wegen dem monolog, scheinst wirklich die erste hier im forum zu sein, die eine solche erfahrung gemacht hat,
aber für den nächsten, der sich darüber belesen möchte, ist froh deinen erfahrungsbericht finden zu können,
also nochmals danke fürs posten :wink:
und alles gute für deinen kleinen
lg marika

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Beitrag von Smallpepsi » 02.02.2009 14:43

Hallo Ihr,

hier mal ein Nach-Bericht:
Irgendwann im Dezember schaffte Freddy es, sich zum Betteln um Futter wieder auf seine beiden (!) Hinterbeine zu stellen. Das war unser Zeichen, dass das operierte Bein wieder einigermaßen einsatzfähig ist.

Zu Weihnachten, also exakt 3 Monate nach der OP, haben wir Freddy das erste mal wieder hinaus gelassen. Trotz humpeln. Es war ja ruhig draußen, wenig Leute unterwegs und wenig Verkehr :daum: . Er hat sich gefreut wie ein Schneekönig!
Aber er humpelt auch jetzt, Anfang Februar (über 4 Monate nach dem Unfall) noch immer ein wenig. Ich bin mir nicht sicher, ob er bei einer ernstaften Auseinandersetzung mit den Nachbarskatzen schon wieder voll einsatzfähig wäre. Darum darf er nur raus, wenn wir zu Hause sind, und ich halte immer ein lauschendes Ohr offen.

Zu Hause rauft er wieder gerne mit seiner Schwester und unserem anderen Kater.

Leider hatte Freddy zwischendurch noch eine nicht-heilen-wollende Nagelbettentzündung an dem Humpelbein. Das hat ihn wieder weit zurückgeworfen. Anstatt die Hüftmuskeln zu trainieren konnte er vor Schmerzen nicht mehr auftreten.
Die Pfote ist auch nach 6 Wochen Behandlung noch nicht wieder verheilt. Wir haben aufgegeben, ihm immer wieder Söckchen mit Medikamenten überzuziehen. Es muß einfach von alleine heilen. Ich glaube, er leckt sich die Wunde aus Langeweile immer wieder auf.

Freddy ist zwar ein BKH, aber kein Inhouse-Spiel kann ihm die freie Welt ersetzen. Er liebt es, nach Mäusen und Vögeln Ausschau zu halten, die Nachbarn zu beobachten, ihre Gärten zu bewachen, und uns auf dem Parkplatz zu begrüßen, wenn er unsere Autos hört. Nur so, glaube ich, kann er seine Beinmuskeln trainieren und irgendwann wieder symptomfrei laufen. Und gleichzeitig lenkt ihn die Umgebung vom Lecken an seiner Zehe ab - so hoffe ich zumindest.

Liebe Grüße
Smallpepsi

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Beitrag von "Cosmo"polita » 15.02.2009 08:12

hi smallpepsi,

ich hoffe für freddy das er die nagelbettentzündung auch noch schnell hinter sich bringt :wink:
aber es ist schon mal schön zu lesen, das es ihm soweit wieder gut geht :daum:
weiter so !!! tapferes kerlchen und natürlich frauchen/herrchen :mrgreen:

lg marika

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