Gefahren und deren Abwehr bei Freigängern

Smallpepsi · Beitrag von **Smallpepsi** » 09.08.2009 18:51

Hallo,

gerne würde ich mal über Eure Erfahrungen im Umgang mit erlebten Gefahren und Gefahrenabwehr bei Freigängern diskutieren.

Wir haben zurzeit 3 Katzen, davon 2 BKH und einen auf dem Bauernhof geborenen Orientalen-Mix (alle 3jährig).
Alle sind Freigänger. Wir leben am Ende einer Sackgasse in einem dorfähnlichen Stadtteil einer kleinen Gemeinde. Grundstücksangrenzend ein Friedhof, 500m weiter Wald.
Aufgrund der Geländestruktur mit 20% Gefälle ist eine katzensichere Umzäunung für uns nicht bezahlbar.

Grundsätzlich finde ich die Wohnsituation absolut Freigänger-geeignet. (Die Nachbarn wissen, welche Katzen uns gehören. Und hier sind auch noch viele andere Katzen unterwegs!)

...wenn da nicht die Wildtiere wären...

Als unsere BKH mit 5 Monaten das erste mal raus durften, hatte ich ein erschreckendes Erlebnis: Ich saß auf der Gartenbank, Klein-Katerchen schnüffelte 2 Meter entfernt im Gras, als ein Sperber mit ausgesreckten Krallen im Sturzflug auf den Kater schoss! 50 cm über der Katze überlegte sich der Sperber wohl, dass das Kaninchen doch etwas komisch aussieht, und machte kurze Zwischenlandung nebenan im Haselbusch. Mir blieb das Herz stehen! -Hätte er ihn geschnappt, ich hätte niemals so schnell reagieren können.-

Und heute sahen wir einen Fuchs in unserem Garten (2 mal!). Ich habe Angst um unsere Miezen.

Die beiden BKH lassen sich jederzeit abrufen und sind immer drin, wenn wir ausser Haus sind oder schlafen.
Calle, unser Bauernhof-Keller-Kater, lässt sich dagegen nicht einsperren. Aus diesem Grunde ist er auch bei uns gelandet: er nahm den Vorbesitzern als Wohnungskatze die Bude auseinander. Calle lässt sich nicht abrufen. Calle kommt nur zum Fressen für 5 Minuten am Tag. Ab und zu (nicht täglich), legt er sich mal im Keller in einer abgelegenen Box hoch oben auf dem Regal schlafen. Obwohl er jetzt seit 2 Jahren bei uns lebt, passt er sich nicht unserem Wach-/Schlaf-Rhytmus oder den Fressenszeiten an. Wir sind froh, wenn wir ihn jeden 2. Tag mal zu Gesicht bekommen und noch alle Gliedmaßen an ihm dran sind...

Ich habe große Sorge um diesen Kater (er ist eher zierlich, wiegt gerade mal 4,7 Kg). Insbesondere in Hinsicht auf eine möglichen Begegnung mit dem Fuchs (Katzen sind Fuchsfutter?!?). Calle lebt sicherlich sehr gefährlich draussen, besonders nachts. Aber was kann ich tun? Was würdet Ihr tun? Ihn gegen seinen Willen einsperren?

Was sind Eure Erfahrungen mit Begegnungen zwischen Euren Freigängern und wildlebenden Raubtieren?

history · Beitrag von **history** » 09.08.2009 20:17

Hallo

Das ist nicht einfach Dir einen Rat zugeben.
Wir hatten vor unserer Lady auch Freigänger Mäuschen und Tapsi.
Wir wohnen in der Stadt und an den Wochenenden und zum Urlaub nahmen
wir sie auf unser Wochenendgrundstück mit.
Dieses liegt mitten im Wald.
Die zwei hatten dort zwangsläufig Kontakt mit Wildtieren besonders mit einen Fuchs.
Sie haben gegenüber dem Fuchs den Vorteil schneller zu sein.
Sie sind auch geschickter im puncto klettern.
Wir haben immer dafür gesorgt das sie sich auf den schnellsten weg ins Haus zurück ziehen
konnten.
In Haus hat der Fuchs sich nie getraut auch wenn die Tür mal offen stand.
Ich glaube wenn euer Kater körperlich fit ist wird er mit seiner Umgebung schon klar kommen.
Bei Freigängern wird immer das Risiko bleiben das was passiert.
Ein Kater oder Katze die es gewohnt sind raus zu können kann man nur schlecht zu einen
Stubentieger machen,besonders da ihr drei Tiere habt.
Zwei dürfen er nicht das würde er nicht verstehen und immer wieder versuchen nach draußen
zu kommen was er Früher oder Später auch schafft.
V.G.Klaus

Smallpepsi · Beitrag von **Smallpepsi** » 10.08.2009 18:40

Hallo Klaus,

danke für deine Antwort, du konntest mich ein wegig beruhigen.

Sie haben gegenüber dem Fuchs den Vorteil schneller zu sein.
Sie sind auch geschickter im puncto klettern.
Wir haben immer dafür gesorgt das sie sich auf den schnellsten weg ins Haus zurück ziehen
konnten.
In Haus hat der Fuchs sich nie getraut auch wenn die Tür mal offen stand.
Ich glaube wenn euer Kater körperlich fit ist wird er mit seiner Umgebung schon klar kommen.

Ja, fit ist Calle! Er ist wirklich extrem flink und wendig (treffender: akrobatisch!).
Und dass Füchse nicht klettern können, **räusper** daran hatte ich garnicht gedacht

. Und natürlich steht die Katzenklappe jederzeit für ihn offen.

Hmm, trotz 25 Jahren Freigänger-Katzenhaltung sind diese Begegnungen mit Wildtieren für mich neu (wir leben erst seit wenigen Jahren so "ländlich"). Bisher sah ich die größte Gefahr immer im Autoverkehr.

Diese Gefahr haben wir nun gegen Füchse, Marder, Raubvögel etc. getauscht. Ist vielleicht besser für die Miezen, weil sie eine echte Chance durch Flucht oder Kampf haben (bei Autos nicht)...
(Bin auch froh, dass der TA keinen Kilometer weit weg wohnt!)

LG
Smallpepsi

thopre · Beitrag von **thopre** » 11.08.2009 23:52

zu Füchsen habe ich das hier gefunden http://www.fuechse.info/index.php?navTa ... tiere.html

-Thomas

Schlumpfine · Beitrag von **Schlumpfine** » 12.08.2009 09:11

Hast du mal an einen Hund gedacht?
Jetzt wo ihr auf dem Land wohnt, wäre das eine Möglichkeit den Fuchs von eurem Grundstück fernzuhalten.

history · Beitrag von **history** » 12.08.2009 18:19

Hallo

thopre hat geschrieben:zu Füchsen habe ich das hier gefunden

Ich weiß nicht so richtig ob die dort über Füchse schreiben,schon mal live vor einen Fuchs standen

Auf Jungfüchse mag das ja zutreffen.
Der Fuchs der seit Jahren unsere Urlaubersiedlung terrorisiert ist fast doppelt so groß wie eine Katze.
Hat jede scheu vor dem Menschen verloren.
In die Häuser geht er nur nicht weil er sie höchstwahrscheinlich als Falle betrachtet.
Anziehungspunkte sind Kommposter oder abgestellte Müllsäcke.
Das betrifft auch die eventuellen abgelegten Mitbringsel der Katzen.
Wir würden gerne Tonnen verwenden aber Entsorger macht da leider nicht mit.
Kurz gesagt sollte auf Euren Grundstück für den Fuchs nichts fressbares erreichbar sein verliert er schnell die Interesse
Euch auf zu suchen.

Schlumpfine hat geschrieben:Hast du mal an einen Hund gedacht?

Bei uns hat fast jeder zweite einen Hund was den Fuchs trotzdem nicht abhält uns regelmäßig zu besuchen
und wenn er nur das Grundstück überquert.
Mittlerweile hat der Revierförster der auch gleichzeitig Jagdpächter für das Gebiet ist,aufgegeben dem Fuchs nach zustellen.
Mit der Flinte darf er nichts unternehmen da es sich um eine bewohnte Gegend handelt und mit Fallen hat er alles mögliche gefangen nur keine Füchse.
Mittlerweile wird der Bestand auf 3-4 Tiere geschätzt.
Wir haben uns damit abgefunden und sehen in den Füchsen kein direkte Gefahr mehr.
Es wurden Tollwutschutzmaßnamen durchgeführt ausgelegte präparierter Köder.
Das ganze Gebiet ist seit mindestens vier Jahren Tollwut frei.
Seit einiger Zeit betrachten wir den Fuchs als Ordnungshüter in puncto Sauberkeit.
Wer nach einer Feier im Freien nicht aufräumt der hat garantiert auch den Fuchs zu Gast.
Er macht seinen Namen alle Ehre er hat von mir schon den Namen bekommen,der schlaue
Reineke.
Bekannte die zu Besuch waren konnten es nicht fassen das ein Fuchs so nah zu bewundern ist
,warfen ihm sogar Bratwürste und Brätel zu was ich nicht gut heißen konnte aber auch nicht verhindern.
Er besuchte uns den restlichen Urlaub fast täglich.
Einfach gesagt man kann mit der Anwesenheit von Füchsen leben,schließlich sind sie in meinen
Augen nützlich, vertilgen zu über 60% Mäuse der Rest sind verendete Tiere und was der liebe
Mensch so achtlos ihnen präsentiert (offen Kommposter oder Müllsäcke).

V.G.Klaus

thopre · Beitrag von **thopre** » 13.08.2009 13:21

history hat geschrieben:Hallo
thopre hat geschrieben:zu Füchsen habe ich das hier gefunden

Ich weiß nicht so richtig ob die dort über Füchse schreiben,schon mal live vor einen Fuchs standen
Auf Jungfüchse mag das ja zutreffen.
Der Fuchs der seit Jahren unsere Urlaubersiedlung terrorisiert ist fast doppelt so groß wie eine Katze.

aber Katzen haben schärfere Krallen

Nach dem, was ich sonst noch so im Netz gefunden habe, scheint es so zu sein, daß sich Fuchs und Katze normalerweise aus dem Weg gehen. Das hört sich auch logisch an, denn die bevorzugte Beute von Füchsen ist die Katze nun wirklich nicht - da gibt es einfachere Beute.

Ach ja, und wegen Bären muß man sich auch keine Gedanken machen: http://www.youtube.com/watch?v=gi7tN2rjQcc

-Thomas

thopre · Beitrag von **thopre** » 13.08.2009 16:01

Ich hab' dann dort auch mal nach "cat vs. fox" gesucht und die Ergebnisse zeigen dann auch, daß Katzen mit Füchsen ganz gut zurecht kommen - also kein Grund sich Sorgen zu machen.

-Thomas

history · Beitrag von **history** » 13.08.2009 18:40

Hallo

Da Du nicht lange suchen musst !
Ach ein Fuchs kann sich mit einem Bär anlegen !

Smallpepsi · Beitrag von **Smallpepsi** » 13.08.2009 19:01

Hallo,

danke für all Eure Antworten!
na gut, dann hoffe ich mal, dass der Fuchs den Katzen nix tut.
Und die Greifvögel auch nicht mehr, denn inzwischen sind die Miezen ja ausgewachsen.

Ãœbrigens hat mir meine Nachbarin gerade erzählt, dass sie seit dem letzen Winter einen Igel in ihrem Garten füttert. Den Igel sieht sie zwar nie, aber das Futter sei immer weg.... (Sie stellt es in eine "Igelfalle": der Igel kommt dran, aber keine Katze -glaubt sie-)... Da brauche ich mich über unseren steunenden Fuchs ja nicht zu wundern....

@ Schlumpfine: Ein Hund kommt nicht in Frage, wir sind ganztags berufstätig, das tu ich einem Hund nicht an.
@ trophre: Das Video ist echt süss!
@ history: Super Links! Am besten gefällt mir "The Fox the Cat and the Hedgehog". Das zeigt, dass Kleine ganz groß raus kommen können, wenn sie gut bewaffnet sind

. (Bei manchen anderen Videos handelt es sich wohl eher um zahme Füchse, oder?!)

LG
Smallpepsi

history · Beitrag von **history** » 13.08.2009 19:31

Hallo

Freilich sind zahme Füchse dabei ,aber so ein Fuchs,kann ich mir vorstellen bekommt man sehr schnell Futterzahm.
Bei uns in der Gegend wo wir unser Grundstück haben (Bleilochtalsperre) gibt es über 250 Wochenendgrundstücke.
Da sind bestimmt welche dabei die wie im folgendem Video Füchse durch füttern anlocken.

http://www.youtube.com/watch?v=8EDvulLKV7M

V.G.Klaus

thopre · Beitrag von **thopre** » 13.08.2009 19:53

Smallpepsi hat geschrieben: na gut, dann hoffe ich mal, dass der Fuchs den Katzen nix tut.

nach dem was ich da gesehen habe, sind es eher die Katzen, die den Füchsen nichts tun.

-Thomas

Gefahren und deren Abwehr bei Freigängern

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