
Das für das Gefühlsleben zuständige Areal des Gehirns der Katze gleicht dem des Menschen.
Katzen können daher ebenso Liebe, Freude, Ablehnung, Kummer und Trauer empfinden. Auch Depressionen gehören dazu, wobei es leichtere, mittelschwere oder schwere Formen der Depression gibt. Wenn vermutet wird, dass eine Katze depressiv ist, sollte der erste Schritt, der Gang zum Tierarzt sein. Es könnten nämlichorganische Gründe für die Verhaltensänderung bei einem Tier ursächlich sein. Sollten sich keine solche Gründe für das veränderte Verhalten des Tieres durch eine Untersuchung ergeben, rate ich davon ab, dem Tier etwa Psychopharmaka zu geben, da das die Ursache nicht behebt, sondern das Tier einfach zugedröhnt wird.
Generell kann gesagt werden dass Tiere viel sensibler auf solche Medikamente reagieren als Menschen.
Anzeichen für eine Depression
Bei Appetitlosigkeit bis hin zur Futterverweigerung in Verbindung mit einem entsprechenden Gewichtsverlust aollten alle Alarmglocken schrillen. Natürlich kann es hierfür organische Ursachen geben, die unbedingt abgeklärt werden müssen.
Der Aktivitätspegel und die Spielgewohnheiten nehmen ab, die Katze bewegt sich kaum noch und kommt Spielangeboten garnicht mehr nach.
Sie interessiert sich für nichts mehr ihrer Umgebung, zieht sich völlig zurück, verfällt in Lethargie, die sich bis zur Apathie steigern kann. Dies äußert sich in übermäßigem Schlafen oder aber auch in Schlaflosigkeit.
Dies ist vor allem dann zu beobachten, wenn sich eine Katze in einer für sie fremden Umgebung aufhalten muss.
Es kommt zu mangelnder Körperpflege sowie zu regelrechten Persönlichkeitsveränderungen.
Typische Aussprüche der Besitzer: Das ist nicht mehr meine Katze. So kenne ich sie überhaupt nicht.
Unsauberkeit, extreme Ängstlichkeit und Schreckhaftigkeit können ebenfalls auftreten.
Manchmal kommt es zu psychsomatisch bedingtem Erbrechen und Durchfällen oder aber zu Verstopfung. In manchen Fällen
tritt eine Verminderung der Herzfrequenz auf, sowie ein starkes Absinken der Körpertemperatur.
Je nach Temperament der Katze kann es aber auch stattdessen zu völlig gegenteiligen Reaktonen kommen. Die Katze befindet sich dann in einem Zustand der Unruhe, der Übereregbarkeit, Hyperaktiviät oder aber erheblicher Agressivität bis hin zur Zerstörungswut.
Dies bezeichnet man als psychische Entlastungsreaktionen die automatisch auftreten.
Ursachenforschung
Die Ursachen für eine Depression bei einer Katze können Krisen in der Familie sein, eine Scheidung, Auszug eines erwachsen gewordenen Kindes, Tod eines Familienmitgliedes oder eines anderen Haustieres. Es ist sogar möglich, dass der Gemütszustand der Bezugsperson sich auf die Katze überträgt.
In akuten Krisensituationen, in der eine Katze ihre Bezugsperson verliert, findet sich meist niemand, der dass veränderte Verhalten des Tieres wahrnimmt und entsprechend reagiert. Nicht nur dass die Bezugsperson plötzlich verschwunden ist, dass Tier wird in dieser Zeit vielleicht noch unwissentlich vernachlässigt. Sie sucht Trost, aber niemand nimmt dieses Bedürfnis wahr, die normale Routine wird unterbrochen, Futter gibt es nur unregelmäßig, und das gemeinsame Spiel fällt ganz aus. In solchen Kriesen beginnt die Katze sich zurück zu ziehen und die Depression nimmt ihren Anfang.
Katzen können regelrecht trauern, und während der trauernde Mensch sich dann durch Freunde trösten lassen kann, sind sie auf den Trost ihrer Bezugsperson angewiesen. Es ist darum wichtig, dass bisherige Zeitpläne so gut wie möglich eingehalten werden, gute Enährung und Fellpflege, stressabauende Spieltherapie angeboten wird.
Leider sind es oft die kleinen Dinge, die nicht so schnell bemerkt werden, die eine sensible Katze in eine Depression stürzen kann. Diese sind viel schwieriger zu finden und zu beseitigen, als die großen einleuchtenden Krisen, die jedem gleich einleuchten.
Manchmal reicht es schon aus, dass liebgewonnene Gewohnheiten plötzlich wegfallen, berufliche Veränderungen, genereller Zeitmangel, Hektik und gestresste Unruhe oder Desinteresseseitens des Halters.
Das zu lange und zu häufige Alleinsein einer Katze, ein ungewohnter und unregelmäßiger Tagesablauf, Vernachlässigung, Mißachtung, unabsichtliche Ablehnung sowie eine dauernde gereizte Stimmung - das kann schon ausreichen...
Auch wenn eine Katze eine gewisse Zeit in einer Tierpension untergebracht wird, kann sie daruch in Depressionen verfallen