Ich habe gerade oben genanntes Buch gelesen und darüber auf meinem Blog berichtet. Da es ja vielleicht auch hier Leute interessiert, stell ich den Text hier auch einfach mal rein! Vielleicht hat es auch sonst noch wer gelesen und möchte seine Meinung dazu kund tun
http://kefa.de/blog/?p=356Was dicke Autos mit Tierfutter zu tun haben
Als wir uns die Katzen angeschafft haben, habe ich ja angefangen, mich ein bisschen schlau zu lesen, was man am besten füttern kann. Von meiner Verwirrung dabei hatte ich ja auch schon mal berichtet…
Erstaunt habe ich festgestellt, dass alles Supermarktfutter, was man finden kann (auch die teuren und vermeintlich guten Marken) Inhaltsstoffe (meist an erster Stelle) enthält, die die Katze gar nicht verarbeiten kann und so quasi ungenutzt hinten wieder raus kommen (Getreide ist Hauptbestandteil des Futters, Fleisch oder Fisch meistens um die 4%, wobei das dann auch nur der Abfall vom Schlachten ist, das schimpft sich dann Nebenerzeugnisse). Außerdem sind in diesen Futtersorten wohl meistens auch noch Geschmacksverstärker, die dann dazu führen, dass die Tiere nur noch eine bestimmte Marke mögen.
Also gingen wir dazu über, mal bei dem so genannten Premiumfutter zu schauen, wo der Fleischanteil bedeutend höher lag und Getreide von wenig bis hin zu gar nicht vorhanden ist. Bei diesem Futter sind dann wieder ganz andere Stoffe drin, auf die man achten sollte (Konservierungsstoffe, etc.). Das ganze wurde so kompliziert, da könnte man eine Wissenschaft für sich draus machen, hinzu kommt noch die nie enden wollende Diskussion um Trocken- oder Nassfutter.
Von Bekannten und Verwandten wurde ich inzwischen schon belächelt ob meiner akribischen Sichtung aller möglichen Futterpackungen, die ich in die Finger bekam und solche Sätze wie “Früher haben die Katzen auch mit Brekkies überlebt†und “Für die Katzen teuren Kram kaufen und selber von Tiefkühlpizza und Fast Food leben†(wobei ich da zu meiner Verteigung sagen muss, die Tage im Jahr, an denen es bei uns Tiefkühlpizza oder Fast Food gibt, kann man an zwei Händen abzählen, wenn nicht sogar an einer… jaja, aber ich weiß ja, was damit gemeint ist…)
Ich spielte schon mit dem Gedanken, dass ich mir mal das Buch “Katzen würden Mäuse kaufen†von Hans-Ulrich Grimm zulege, um mein Wissen noch etwas zu erweitern. Nach ein bisschen Recherche und Dank einiger Rezensionen, die man ja heutzutage im Netz lesen kann, stellt ich fest, dass das Buch wohl seinen Preis nicht wert ist, teilweise waren die Rezensionen nahezu vernichtend, also beschloss ich, es doch nicht zu kaufen und mir weiter mein eigenes Bild zu machen.
Zu Weihnachten lag genau dieses Buch dann aber doch unterm Weihnachtsbaum und ich konnte es also nun doch lesen.
Zu Beginn hatte ich das Gefühl, der Herr Grimm wurde von der Firma Hill’s bezahlt, so wie er sich schon fast etwas übertrieben häufig auf ihr Standardwerk zum Thema Futter bezieht. Man bekommt den Eindruck, alle anderen Marken (außer Hill’s natürlich) taugen nichts. Zum Ende hin wird das besser, da gibts dann auch an Hill’s was zu mäkeln. Aufgefallen ist mir das so extrem, weil wir inzwischen Hill’s füttern und ich natürlich gespannt war, was er dazu zu sagen hatte.
Letztendlich finde ich aber, er schreibt so, als könnte das Buch auch als Serie in der Bild Zeitung gedruckt werden, in die angeblich fachlichen und gut recherchierten Details streut er hinein, was für dicke Autos doch die fiesen Manager der Futtermittelkonzerne fahren oder was für ein Luxusleben doch eigentlich die Bauern führen mit ihrer Massentierhaltung. Stimmungsmache in einer Tour, so dass man als Leser fast schon gezwungen ist, immer nur mit dem Kopf zu nicken und ihm zuzustimmen, dass das alles ein Unding ist. Ich finde, die ganzen “Fakten†sind sowas von unsachlich dargestellt, hinzu kommt, dass sie total unübersichtlich zusammengefasst sind. Nachdem ich das Buch gelesen habe, weiß ich eigentlich nur eins: alle Futtermittelkonzerne sind verlogen und schlecht, es wird überall betrogen und gemogelt, die Nutznießer fahren dicke Autos und die Tiere leiden und sterben unnötigerweise. Ich hab fast mehr über Autos gelernt als über Futter.
Mir fehlt eine übersichtliche und sachliche Analyse der Marken, Hintergründe und Aufklärung, wieso es dazu kommt (und zwar strukturiert und nicht immer angemischt mit emotionalem Gesäusel über leidende Tiere oder dicke Autos).
Insofern kann auch ich nun leider nur zu dem Schluss kommen, dass dieses Buch zur Weiterbildung bzgl. Tierfutter nicht taugt und allenfalls als merkwürdige Unterhaltung (ein ganzes Buch auf Bild-Niveau) dienen kann.
Schade eigentlich, das Thema gehört in meinen Augen bei dem Haustierboom viel mehr in die Öffentlichkeit gerückt, aber doch nicht so…!
Gruß, Kefa