wir haben ja seit knapp anderthalb Jahren zwei Fellnasen rumspringen.
Reine Wohnungskatzen mit "Freigang" auf dem Balkon.
Leider ist der Freiheitsdrang bei Merlin sehr gross - vielleicht ist es auch nicht unbedingt Freiheitsdrang sondern einfach Frechheit und Neugierde. Er sitzt jetzt also nie vor der Türe und miaut weil er raus will, aber er kriegt es hin alle möglichen Türen zu öffnen (deshalb sind unsere Klinken jetzt auch andersrum montiert).
Er macht einfach einen Haufen Unsinn und ich hab das Gefühl wenn ich mit ihm schimpfe bzw. einfach nur NEIN sage, interessiert ihn das nicht die Bohne. Auch die Spritzpistole hilft nicht.
Heute hat er es also wieder geschafft trotz 2 installierter Katzennetze auf den Nachbarbalkon zu springen. Das ist sein liebstes Hobby momentan - er schaut mir zu wie ich das Netz installiere - geht raus, guckt mich verächtlich an, und sieht sofort irgendeine winzige Lücke.
Letztens ging er so weit, dass er mich um Haaresbreite auf dem Balkon ausgesperrt hat und zwar im T-Shirt und ohne Handy!! Hatte die Balkontür hinter mir zugezogen - und natürlich steht die Klinke innen bei einer offenen Balkontür zur Seite, sowie eine normale Türklinke. Nur wenn man dann da draufspringt und sie nach unten drückt, geht die Tür nunmal nicht auf sondern zu!!!! Zum Glück hat er nicht gut getroffen und hat die Klinke nur 1/4 runtergedrückt, dann konnt ich die Tür noch aufdrücken... Mannomann....
Jedenfalls hat er es die letzten Tage vergeblich versucht und jetzt also doch geschafft. Nebenan sind neue Nachbarn, die auch Katzen haben - das ist natürlich megainteressant. Die Nachbarn haben ihn mir wieder rübergereicht und ich bin mit ihm rein, hab ihn festgehalten und mehrmals angefaucht und angeknurrt - so wie sie es untereinander auch machen.
Und was soll ich sagen - DAS hat ganz schön Wirkung gezeigt. Er hat sich gleich verkrümelt und als er sich wieder hat blicken lassen, hab ich (aus der Entfernung) wieder gefaucht und geknurrt. Da hat er sich dann ganz klein gemacht und viele kleine Miautöne von sich gegeben - ungefähr so wie sie es machen wenn sie einen Vogel nicht erreichen können - nur ein bisschen mehr mit Miau statt Schnattern.
Ich weiss jetzt natürlich nicht, ob er das mit seinem Fehlverhalten in Verbindung bringen kann, aber sicherlich hat er gemerkt, dass ich ganz schön böse bin.
Jetzt wollte ich von Euch gerne wissen, ob Ihr das auch schonmal so gemacht habt und was Ihr dazu meint.
Ich habe während dieser Zeit mit seiner Schwester gespielt und er wollte schon auch gerne ran, hat sich aber nicht getraut weil ich ihn sobald ich ihn gesehen habe wieder angefaucht und geknurrt habe. Die Kleine hat das natürlich auch mitgekriegt aber es hat sie nicht beeindruckt, da ich dabei ganz klar ihn angestarrt hab.
Ein bisschen später hab ich ihm signalisiert, dass alles wieder gut ist und dann ist er vorsichtig näher gekommen und es war wieder okay.
Ich frage mich, ob ich damit unser Vertrauensverhältnis zerstören kann, ähnlich wie mit Schlagen, das möchte ich natürlich nicht. Auch weiss ich nicht so recht, wie lange ich das dann praktizieren soll - reicht eine viertel Stunde? Oder muss das länger sein?

Bin mal gespannt was Ihr dazu sagt - ich glaub ich kann das auch nur machen wenn ich alleine daheim bin, sonst käme ich mir blöd vor und es würde nicht annährend authentisch rüberkommen

Viele lieben Grüsse
Yvonne mit Salome und Merlin