Generell gilt (auch für Trockenfutter), dass die Reihenfolge der Inhaltsstoffe auf der Verpackung anhand der Menge des jeweiligen Inhaltsstoffes sortiert wird. Von dem, was zuerst genannt wird, ist auch am meisten enthalten.
Für den ersten Blick aufs Futter gibt es ganz einfache Regeln, mit denen man die Qualität des Futters abchecken kann:
Das Futter ist ungesund, wenn
- * Getreide Hauptbestandteil ist (das gilt auch für Futter, wo mehrere Getreidesorten aufgesplittet sind, so dass sie nicht an vorderster Stelle stehen). Erklärung: Zieht man die Maus als “Vergleichsfutter” heran, so ist in der Maus nur ein minimaler Ballaststoffanteil in Form von beispielsweise Getreide enthalten, nämlich der Mageninhalt der Maus. Zu viel Getreide im Futter kann von der Katze nicht verarbeitet werden und kommt so wieder hinten raus, es belastet die Verdauung. Außerdem kann zu viel Stärke im Futter zu Diabetes, Pilzen (Magen-/Darmprobleme) und Krebs führen. (Näheres dazu nachzulesen in “Stärke, Zucker, Diabetes, Krebs” von Klaus Rainer Töllner, Biologe in dubarfst 3/2009) Katzen, die mit minderwertigem, getreidelastigem Futter gefüttert werden, haben übelriechenden Kot, der mindestens einmal täglich abgesetzt wird
* Zucker enthalten ist. Erkl.: Katzen benötigen keinen Zucker, er macht sie aber krank. Es gibt also keinen triftigen Grund, ihnen Zucker zu geben (außer natürlich, um das Futter schmackhafter zu machen, damit sie nur noch diese eine Sorte mögen). Zucker kann Zahnprobleme, Diabetes und Bauchspeicheldrüsenprobleme verursachen, außerdem freuen sich mal wieder die Pilze im Darm.
* der Hauptbestandteil “Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (mind. 4% Huhn)” o. ä. lautet. Erkl.: Diese Sorte würde lächerlicherweise “Huhn” heißen, obwohl 96% der Fleisch und Fleischnebenerzeugnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vom Huhn stammen. Das restliche Fleisch ist von anderen Tieren, die es gerade günstig gibt, das kann einen Monat Schwein, im nächsten Rind sein, je nach Marktlage. Das erklärt im Übrigens das “von einem Tag auf den anderen das Futter nicht mehr mögen”. Wenn es plötzlich nicht mehr nach Schwein, sondern nach Rind schmeckt, würd ich auch komisch gucken. Heißen tut es aber immer noch Huhn. Tierische Nebenerzeugnisse können sein: Blut, Häute, Hufe, Därme, Federn, Mägen, Lunge, Grieben, Sehnen, Knochen oder Tiermehl. Eine komplette Maus wird zwar auch mitsamt ihrer “Nebenerzeugnisse” gefressen, allerdings kennt man da die Menge der einzelnen Posten genau. Futter ohne genauere Deklaration sollte daher als minderwertig eingestuft werden.
* Milch und Molkereierzeugnisse, Käse, pflanzliche Nebenerzeugnisse haben in Katzenfutter auch nichts verloren. Milch können Katzen nur laktosefrei verwerten, alles andere gibt in den meisten Fällen Durchfall (darum soll man Katzen auch keine Milch geben).
* Konservierungsstoffe
* Macadamianussöl enthalten ist. Erkl.: Ich habe mal danach gesucht, weil ich es nicht kannte und bin auf diesen Thread gestoßen: http://www.katzen-links.de/katzenforum2 ... p?t=137798 Auch wenn es in geringen Mengen nicht giftig ist, so weiß man nicht, was mit der Langzeitwirkung ist. Da es nur im Futter ist, um es schmackhaft zu machen, fällt das für mich wie Zucker unter Suchtstoffe.
Nun zu Dingen, auf die man bei hochwertigen Katzenfuttersorten findet:
- * Hauptbestandteil ist Fleisch, welches möglichst genau angegeben ist (Herzen, Leber, Mägen werden extra und mit Anteil aufgeführt; der Leberanteil darf nicht zu hoch sein; es ist klar zu erkennen, welches Tier drin ist)
* Getreide ist gar nicht oder mit einem Anteil von um die 5% vorhanden
* Es ist Taurin, Seealgenmehl sowie Vitamin A, E und D3 enthalten
* Der Anteil (und Art) der Nebenerzeugnisse ist aufgeführt und nicht zu hoch
* Das Calcium / Phosphor-Verhältnis ist angegeben und liegt bei ca. 1,15:1
Man sollte sich eine “Allergiker-Fleischsorte” aufsparen, die man nie füttert. Eigentlich wurde dafür ursprünglich immer gerne Lamm genommen, aber leider ist heutzutage in vielen Futtersorten Lamm enthalten. Alternativen wären Pferd, Kaninchen oder Wild. Das hat den Grund dass man bei einer Allergiekatze anstatt eines teuren und oftmals nicht aussagekräftigen Bluttests auch eine Ausschlussdiät machen kann, um herauszufinden, worauf die Katze allergisch ist. Man füttert dann mind. 8-10 Wochen immer die “unbekannte” Fleischsorte und schaut, ob die Allergiesymptome abklingen. Danach kann man nach und nach herausfinden, welcher Bestandteil / welche Fleischsorte die Allergie hervorruft, um sie zukünftig zu meiden.
Katzen, die hochwertiges Futter bekommen haben deutlich schöneres und glänzenderes Fell, sind aktiver, haben seltener Verdauungsprobleme, ihre Kotmenge ist wesentlich geringer und es wird seltener etwas abgesetzt. Außerdem stinkt es nicht mehr so penetrant. Sie laufen weniger Gefahr, eine der “Zivilisationskrankheiten” zu bekommen, die Katzen leider immer häufiger bekommen.
Zur Umstellung
Einige werden jetzt wahrscheinlich genau wie ich damals mit Schrecken festgestellt haben, dass sie ihrer Katze durch ihre Fütterung keinen Gefallen tun und so schnell wie möglich umstellen wollen. Da gibt es zwei Schwierigkeiten:
- * Minderwertige Futtersorten schmecken den Katzen meist zu gut, da so “leckere” Dinge wie Zucker enthalten sind. Sie mögen das gute Futter einfach nicht und verweigern das Fressen.
* Eine schnelle Umstellung von einem Tag auf den anderen ist zu schnell für die Verdauung der Katze. Fleischhaltige Kost und getreidehaltige Kost haben unterschiedliche Verdauungsgeschwindigkeiten, das gibt im schlimmsten Fall starken Durchfall, belastet den Magen-/Darmtrakt aber in jedem Fall.
Zum Preis
Hochwertiges Futter ist nur bedingt sehr viel teurer als das minderwertige. Von dem hochwertigen Futter fressen die Katzen längst nicht so viel wie von dem “billigen”. Man darf also nicht mit den gleichen Mengen rechnen. Außerdem spart man einiges an Tierarztkosten, indem man die Katze gesund ernährt. Letztendlich sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man ein Tier sowieso nicht für lau halten kann, denn horrende Tierarztkosten können immer auf einen zu kommen.
Diese ganzen Infos habe ich aus vielen Quellen im Laufe des letzten Jahres zusammengetragen. Zum Einen hat mir das Buch von Susanne Reinerth “Natural Cat Food” und das dubarfst.eu-Forum sehr geholfen, ebenso wie das vom Forum veröffentlichte dubarfst-Magazin und diverse Foren und Mailinglisten, die sich mit der Katzenernährung auseinandergesetzt haben.
Edith meint am 15.1.2010: Das Macadamianussöl hab ich bei den Contra-Punkten hinzugefügt, das kannte ich bisher nicht. Außerdem hab ich die Seealgen bei den Pro-Punkten ergänzt.